Freitag, 29. März 2013

Kummt net, kummt net, kummt net

Es ist Ende März. Es liegen noch immer Schneereste, auf 450 Metern über Meer. Und es regnet bei 4 Grad am Karfreitag. Der Lenz will nicht kommen, es ist wahrlich zum närrisch werden!

Vor Jahresfrist war der Februar bitterkalt: Während zweier Wochen hatten wir Dauerfrost und Nachttemperaturen von minus 15 Grad. Aber schon Ende Februar wurde es wärmer, und am letzten März-Wochenende hab ich 2012 die erste Wurst im Grünen gegrillt (Link zum Blog-Eintrag von vor einem Jahr). Das käme mir im Moment echt nicht in den Sinn: Vor wenigen Tagen hat es nochmals ergiebig geschneit, und die Ostertage bringen auch nur Nässe bei 5 Grad.

Blick vom Balkon am 25. März - richtig, es schneit. Mal wieder.

Kurzum: Der Lenz kommt nicht in die Puschen und lässt quälend lang auf sich warten. Und weil es nicht nur kalt, sondern auch immer wieder nass ist, präsentieren sich viele Wald- und Wanderwege im Moment in einem wenig einladenden Zustand: Tiefer Schlamm und Pfützen sind bei diesen Temperaturen nicht eben einladend - mal abgesehen davon, dass die Wege bei diesen Verhältnissen stark unterm Befahren leiden. So habe ich auch heute eine geplante Ausfahrt auf dem Mountainbike gestrichen. Vielleicht macht das Wetter ja am Ostermontag mit, mal schauen.

Montag, 25. März 2013

Radeln in und um Taipei

Dieses Jahr hat es leider nicht geklappt mit einer Reise zur "Taipei Cycle Show". Dafür bin ich auf das folgende Video gestossen, in dem zwei Jungs genau das machen, was auch ich beim nächsten Besuch auf der Insel Formosa tun will: Radeln!


Bike Tour // Episode 1 : John Prolly and Mission Workshop in Taipei from Mission Workshop on Vimeo.

Und schon meldet sich das Fernweh, schubweise. Das Mistwetter wirkt da eher noch als Verstärker.

Freitag, 22. März 2013

Gebrauchtes und Handgemachtes

Am 17. März stieg in der Aktionshalle der Roten Fabrik zum bereits fünfzehnten Mal der "Teilchenbeschleuniger" - die grösste 2nd-Hand-Veloteile-Börse der Schweiz. Bei der sechsten Austragung des "BikeLoversContest" moderierte ich die Prämierung der schönsten Alltags- und Stadtvelos mit Schweizer Herz.

Full house: Die Aktionshalle der Roten Fabrik um halb Zwölf.

Seit Jahren treffen sich die Bike-Begeisterten aus der Region Zürich (und zum Teil auch weit darüber hinaus) für den Teilchenbeschleuniger in der Aktionshalle der Roten Fabrik. Auch ein Brand im historischen Gebäude konnte daran nichts ändern. Erstmals war der Verein ZüriTrails für die Organisation verantwortlich, und das brachte dem Anlass nochmals einen Schub zusätzlicher Besucher. Von der Türöffnung um zehn Uhr morgens bis gegen den Mittag war kaum ein Durchkommen in der Halle.

Mein Jekyll mit dem alten (links) und dem neuen Lenker.

Dafür wurde umso eifriger gefeilscht und gefachsimpelt. Auch ich wurde fündig: Für mein treues, altes Cannondale Jekyll fand ich am Stand der Radbar einen 700mm breiten Vector-Lenker von Syntace, dank dem sich das Bike wesentlich souveräner lenken lässt als mit dem 640mm-Carbonrizer, den ich jahrelang montiert hatte. Zudem baut der neue Lenker nochmals einen Tick tiefer, was ebenfalls willkommen ist. Ebenfalls in einer Wühlbox der Radbar fand ich eine Jeans für zwanzig Franken, die mir wie angegossen passte.


Nachmittags um 14 Uhr bereitete ich mich auf die Moderation der Preisverleihung vor. Wie man das von Rock-Konzerten kennt, kam es zu einer leichten Verzögerung. Denn die Fachjury war noch nicht fertig mit dem Zusammentragen der Resultate, und auch die Stimmzettel für den Publikumspreis mussten zweimal ausgezählt werden, weil das Resultat so knapp war. Also stellte ich die Bühne, auf der die 13 Alltags- und Stadtvelos mit einem vor Hand in der Schweiz gefertigten Rahmen ausgestellt waren, eigenhändig um. Die Fahrräder nach hinten, ein doppeltes Bühnenpodest in der Mitte vorne zwecks Präsentation der Preisgewinner. 

Die vier Juroren (v.l.) Tom, Tinu, Marius und Urs sowie der Moderator in Aktion.

Um Viertel nach Zwei konnte es dann losgehen. Also Musik zurück drehen, Mikro an und die Anwesenden begrüssen, das Format des "BikeLoversContest" erklären, die vier Mitglieder der Fachjury kurz vorstellen und brav allen Sponsoren danken. Dann stieg die Spannung, ging es doch um die Trophäen in Bronze, Silber und Gold sowie den Publikumspreis. Für die Resultate verweise ich gerne auf die Website velozueri.ch, und weitere Bilder vom Contest finden sich unter den unten angegebenen Links.

Die vier Trophäen und das Mikrophon aufm doppelten Bühnenpodest.

Nach der Preisverleihung ging der Markt noch bis 17 Uhr weiter, wobei viele Aussteller ab 15:30 Uhr ihre Sachen zu packen begannen. So konnten auch wir schon um 16:30 loslegen und die Partytische abräumen. Als Abschluss des Sonntags wartete dann für das Kernteam von ZüriTrails und Velozüri noch ein Abendessen im Ziegel au Lac, dem Restaurant der Roten Fabrik. Danach schwang ich mich auf mein Jackal, radelte von Wollishofen zum Bahnhof Stadelhofen, verpackte das Radl im TranzBag und fuhr nach Winterthur zurück.

Sonntag, 10. März 2013

Wenn der Lenz mit dem Winter ringt


Diese Woche stiegen die Temperaturen erstmals seit langem wieder in den zweistelligen Bereich. Für nächste Woche soll der Winter aber nochmals zurück schlagen. Das Ringen der Jahreszeiten war auch am Himmel zu sehen.


Am frühen Nachmittag genoss ich noch den Sonnenschein auf dem Balkon meiner Wohnung. Ab etwa vier Uhr verdeckten aber immer dickere Wolken die Sonne, worauf ich mich wieder in die Wohnung verzog. Um halb Sechs las ich dann auf Twitter, dass es in Zürich bereits regne. 


Ein Blick hinaus zum Fenster zeigte in der Tat schon seltsame Wolken, die ins Bild schoben, und auch vom Balkon aus sah der Himmel nicht zuletzt dank der tief stehenden Sonne sehr seltsam aus. Nur Minuten später setzte in der Tat zuerst heftiger Wind ein, und kurz darauf fielen die ersten Tropfen.


Der Himmel war nun wirklich dunkel, aber die nur noch knapp über dem Horizont stehende Sonne fand dennoch ihren Weg vorbei. Und sorgte darum zusammen mit dem Regen für ein Spektakel, das man im März so nur selten zu sehen bekommt: Zuerst war es noch ein Regenbogen, der sich vor den dunklen Wolken deutlich abzeichnete.


Momente später war es nicht mehr ein Regenbogen, sondern es waren zwei. Und zum Glück hatte ich meine FujiFilm FinePix X10 griffbereit, um dieses seltene Spektakel auch für den Blog fest zu halten.

Donnerstag, 7. März 2013

Frühlingserwachen und Föhn


Endlich steigen die Temperaturen wieder in den zweistelligen Bereich, und auch die Tage werden länger. Der Winter ist überstanden - und das musste ich gestern Abend mit einer kurzen Ausfahrt feiern.


Gegen 18 Uhr zog ich los, bei noch immer 12 Graden und in Bermudas, Langarm-Trikot und einem ärmellosen Pulli, dazu Knieschützer und Handschuhe. Vorbei am stockenden Verkehr auf der Autobahn und dem zu dieser Jahreszeit noch verlassenen Golfplatz am Rossberg kurbelte ich in Richtung Chämleten. An den steilsten Passagen musste ich mangels Gänge kurz vom Rad und schieben: Der festgetretene Schnee war am Schmelzen und sorgte für Schlupf und enormen Rollwiderstand.


Das Hochkurbeln sollte sich aber lohnen, denn dank dem Föhn war die Fernsicht sehr gut. Das sah ich aber erst, als ich bei Chämleten zum Wald raus fuhr und die Alpen zum Greifen nah vor mir hatte, dazu ein sehenswertes Föhnfenster. Auch wenn ich schon fast alle Höhenmeter geschafft hatte, sollte der unangenehmste Part noch folgen: Ein Feldweg auf der Anhöhe, halb stehendes Schmelzwasser und halb Schneematsch, war nur mit vollem Krafteinsatz fahrend zu bewältigen, aber immerhin war dank dem Schmelzwasser für Kühlung gesorgt - brrrr.


Wie ich in Billikon ankam, zündete ich die Scheinwerfer auf Lenker und Helm, und schon bald bog ich im Weiler Ettenhusen auf einen weiteren Feldweg in Richtung Kyburg ein. Dieser war vor einem Monat noch beinhart gefroren und zügig zu fahren, aber diesmal sah das anders aus. Auch die folgende Abfahrt hinunter an die Töss hatte es in sich: Zwei mal konnte ich einen Abflug gerade noch verhindern, beim dritten mal klappte das nicht mehr. Dafür war die Landung aber weich: Ich rollte in die Büsche ab, und der Rucksack schützte den Rücken.


Erstaunlich gut zu fahren waren dann die kleinen Töss-Uferwege zurück in Richtung Brunibrücke: Stellenweise war der Schneematsch schon ganz verschwunden, dafür bekam ich eine Fango-Packung verpasst. Wie ich den Pumptrack am Reitplatz passierte, waren drei Jungs am Rumflitzen - quasi ein Test für die neue LED-Beleuchtung mit Bewegungssensoren, welche das Schul- und Sportamt Winterthur hat montieren lassen. Sehr coole Sache, zumal auch der Pumptrack schon eine erste Pflege erhalten hat und wieder deutlich besser ausschaut als noch um den Jahreswechsel.