Sonntag, 15. Juli 2012

Berlin! (noch so ein Nachtrag...)

Auf Einladung von Mercedes Schweiz konnte ich für einen Tag nach Berlin, um mir den neuen "Smart Electric Drive", vor allem aber das eBike von Smart anzuschauen. Die Impressionen des Städtetrips reiche ich gerne nach.

Der Flughafen Tegel ist keine gute Visitenkarte für Berlin... Grossbaustellen-Alarm!

Morgens um viertel vor Neun hob der Flieger, und noch am Gate in Zürich zeigte sich, dass ich der einzige Velo-Journalist der Gruppe war. Alle anderen kamen aus der Auto-Ecke, wodurch sich die Menge der möglichen Gesprächsthemen schon einmal stark reduzierte. Der Flug nach Berlin war aber auch so ratzfatz im Kasten, die Landung erfolgte kurz vor zehn Uhr morgens in Tegel.

Darum ging es: Smart Electric Drive, Strom-Zapfsäulen und das Smart eBike.

Nach einem längeren Transfer, natürlich in einem Vito von Mercedes Benz, kamen wir gegen elf Uhr im angesagten Restaurant "Sage" an, gleich an der Spree in Kreuzberg gelegen und in einem umgenutzten Backstein-Industriebau mit Anstoss an die Köpenicker Strasse untergebracht. Hier warteten Häppchen, Kaffee und dann mehrere Workshops auf die Journalisten, unterbrochen von einem sehr leckeren Mittagsbuffet.

Im Hupack-Modus: Smart eBike auf dem Veloträger eines Smart Electric Drive.

Nachmittags bot sich mir die Chance, das Smart eBike auf einer signalisierten Strecke von rund 4 Kilometern kurz anzutesten. Schnell wurde klar, dass dies kein Sportflitzer ist, sondern ein Citymobil für Leute, die es eher gemütlich mögen und mit Anzug und textiler Luftzufuhr-Begrenzung (auch als Krawatte oder Schlips bekannt) unterwegs sind. Die betont aufrechte Position bietet im Verkehr viel Übersicht, aber auch maximierten Luftwiderstand.

Panoansicht von der Schillingbrücke, inklusive Fernsehturm.

Dies und die ins System integrierte Rekuperation liess das Tempo kaum über die 25km/h steigen, bei denen die Unterstützung des Elektromotors aussetzt. Aber ganz ehrlich: Mir war nicht nach rasen zu Mute. Einerseits hatte man mich vor der Testfahrt vor der kreativen Auslegung der Regeln durch die Berliner gewarnt, und andererseits erwies sich die Testrunde als echte Sightseeing-Tour.


Ohne Wachtürme, Stacheldraht und Schiessbefehl: Die Eastside Gallery oder was von der Mauer übrig ist.




Nach einem ersten Stück auf der Köpenicker Strasse ging es nach rechts über die Spree, und zwar über die Schillingbrücke zum Stralauer Platz. Auf der Brücke bot sich schon ein erstes Photo-Sujet: Ein Panorama mit Fernsehturm! Den Ostbahnhof zur Linken, radelte ich an einigen Grossbaustellen vorbei. Und staunte nicht schlecht, als ich vor der Eastside Gallery stand - dem sorgsam erhaltenen, letzten Stück der berüchtigten Berliner Mauer.


Fast noch schöner als die Eastside Gallery fand ich aber den Volvo Amazone, der davor abgestellt war. Es sollte nicht der letzte, sehenswerte Oldtimer in Berlin bleiben, die Leute dort scheinen ein Faible für schöne, alte Autos zu haben. Ich schwang mich wieder in den Sattel und stand kurz darauf vor der aus Backsteinen gemauerten Oberbaumbrücke, einem weiteren Wahrzeichen Berlins.

Es lebe das gute Timing: Oberbaumbrücke mit gelber U-Bahn.

Ein zersägtes, altes Herrenrad dient als Ladenschild bei Conrad - nice!

Also wieder die Kamera gezückt und dann über die Spree zurück nach Kreuzberg. Dort stach mir dank der originellen Fassaden-Deko zuerst einmal das Fahrradfachgeschäft Conrad ins Auge. Gleich bei der Anfahrt des "Sage" war dann noch ein fetter, alter Cadillac geparkt, der gleich einen Hauch von Havanna versprühte. Nicht schlecht, und ein weiteres, willkommenes Foto-Sujet.

Nicht pink, aber old: Der Cadillac, den ich gleich noch mit dem Smart eBike ablichten musste.


Noch während eines weiteren Workshops wurde die "Schweizer Gruppe" ausm Raum geholt und wieder mit dem Vito zum Flughafen Tegel gefahren. Mit etwas Verspätung hob der Flieger ab und landete nach einem ruhigen Flug am frühen Abend in Zürich. Da ich nur mit Kabinengepäck unterwegs war, brauchte ich nur wenige Minuten, bis ich wieder am Bahnsteig stand und in den Zug nach Winterthur stieg.


Kurz nach der Landung: Aussteigen in Zürich.



Kaum zu Hause, braute sich ein ganz übles Gewitter zusammen, und nochmals eine halbe Stunde später öffnete der Himmel seine Schleusen, begleitet von Blitz, Donner und Sturmböen. Eine Stunde später, und der Rückflug wär zu einem fragwürdigen Abenteuer geworden, mit Turbulenzen und Warteschleifen im Gewitter.


Und so schaute es draussen aus, etwa 20 Minuten nach meiner Rückkehr aus Berlin.

So ist aber nochmals alles gut gegangen, und die Erkenntnis steht: Berlin muss ich mir mal in aller Ruhe gönnen!  

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