Montag, 30. Juli 2012

Ententeich entwässert

Trotz der ergiebigen Niederschläge scheint die Stadt Winterthur die Drainage-Probleme beim Pumptrack am Reitplatz in den Griff bekommen zu haben: Ende Juli waren die ärgsten Problemzonen fast trocken.


Im ersten Jahr nach der Einweihung sorgten immer mal wieder tiefe Pfützen für Verdruss auf dem Pumptrack am Reitplatz. Das war gleich doppelt überraschend, weil die Anlage erstens ein leichtes Gefälle aufweist und weil man zweitens annehmen sollte, dass das gleich an die Fussballfelder angrenzende Areal über eine gute Drainage verfügt.


Das Problem war, dass man den Untergrund beim Bau durch den Einsatz schweren Geräts dermassen verdichtet hatte, dass die geplante Drainage nicht funktionieren wollte. Nach mehreren Versuchen scheinen die für den Unterhalt der Anlage zuständigen nun das Problem in den Griff bekommen zu haben. Denn Ende Juli präsentierte sich die Anlage trotz häufiger und heftiger Regenfälle in einem sehr gut fahrbaren Zustand, und der ungeliebte Ententeich war trocken gelegt. Gut so!

Dienstag, 17. Juli 2012

Sprachkunde...

Über Frühenglisch und Frühfranzösisch wird immer wieder und mit viel Leidenschaft gestritten. Beim Blick auf einen Baukran in der Lenzerheide bin ich zum Schluss gekommen: vollkommen zu recht!

Denn auf besagtem Baukran waren einige Profanitäten zu entdecken, die Damen des horizontalen Gewerbes betreffend. Aber schaut am besten selbst:


"Pitsch" statt "bitch", "Potain" statt "putain" - hurrensiech, da scheint wirklich einiges durcheinander geraten zu sein. Ich fordere daher mehr Frühunterricht in Fremdsprachen.

Sonntag, 15. Juli 2012

Berlin! (noch so ein Nachtrag...)

Auf Einladung von Mercedes Schweiz konnte ich für einen Tag nach Berlin, um mir den neuen "Smart Electric Drive", vor allem aber das eBike von Smart anzuschauen. Die Impressionen des Städtetrips reiche ich gerne nach.

Der Flughafen Tegel ist keine gute Visitenkarte für Berlin... Grossbaustellen-Alarm!

Morgens um viertel vor Neun hob der Flieger, und noch am Gate in Zürich zeigte sich, dass ich der einzige Velo-Journalist der Gruppe war. Alle anderen kamen aus der Auto-Ecke, wodurch sich die Menge der möglichen Gesprächsthemen schon einmal stark reduzierte. Der Flug nach Berlin war aber auch so ratzfatz im Kasten, die Landung erfolgte kurz vor zehn Uhr morgens in Tegel.

Darum ging es: Smart Electric Drive, Strom-Zapfsäulen und das Smart eBike.

Nach einem längeren Transfer, natürlich in einem Vito von Mercedes Benz, kamen wir gegen elf Uhr im angesagten Restaurant "Sage" an, gleich an der Spree in Kreuzberg gelegen und in einem umgenutzten Backstein-Industriebau mit Anstoss an die Köpenicker Strasse untergebracht. Hier warteten Häppchen, Kaffee und dann mehrere Workshops auf die Journalisten, unterbrochen von einem sehr leckeren Mittagsbuffet.

Im Hupack-Modus: Smart eBike auf dem Veloträger eines Smart Electric Drive.

Nachmittags bot sich mir die Chance, das Smart eBike auf einer signalisierten Strecke von rund 4 Kilometern kurz anzutesten. Schnell wurde klar, dass dies kein Sportflitzer ist, sondern ein Citymobil für Leute, die es eher gemütlich mögen und mit Anzug und textiler Luftzufuhr-Begrenzung (auch als Krawatte oder Schlips bekannt) unterwegs sind. Die betont aufrechte Position bietet im Verkehr viel Übersicht, aber auch maximierten Luftwiderstand.

Panoansicht von der Schillingbrücke, inklusive Fernsehturm.

Dies und die ins System integrierte Rekuperation liess das Tempo kaum über die 25km/h steigen, bei denen die Unterstützung des Elektromotors aussetzt. Aber ganz ehrlich: Mir war nicht nach rasen zu Mute. Einerseits hatte man mich vor der Testfahrt vor der kreativen Auslegung der Regeln durch die Berliner gewarnt, und andererseits erwies sich die Testrunde als echte Sightseeing-Tour.


Ohne Wachtürme, Stacheldraht und Schiessbefehl: Die Eastside Gallery oder was von der Mauer übrig ist.




Nach einem ersten Stück auf der Köpenicker Strasse ging es nach rechts über die Spree, und zwar über die Schillingbrücke zum Stralauer Platz. Auf der Brücke bot sich schon ein erstes Photo-Sujet: Ein Panorama mit Fernsehturm! Den Ostbahnhof zur Linken, radelte ich an einigen Grossbaustellen vorbei. Und staunte nicht schlecht, als ich vor der Eastside Gallery stand - dem sorgsam erhaltenen, letzten Stück der berüchtigten Berliner Mauer.


Fast noch schöner als die Eastside Gallery fand ich aber den Volvo Amazone, der davor abgestellt war. Es sollte nicht der letzte, sehenswerte Oldtimer in Berlin bleiben, die Leute dort scheinen ein Faible für schöne, alte Autos zu haben. Ich schwang mich wieder in den Sattel und stand kurz darauf vor der aus Backsteinen gemauerten Oberbaumbrücke, einem weiteren Wahrzeichen Berlins.

Es lebe das gute Timing: Oberbaumbrücke mit gelber U-Bahn.

Ein zersägtes, altes Herrenrad dient als Ladenschild bei Conrad - nice!

Also wieder die Kamera gezückt und dann über die Spree zurück nach Kreuzberg. Dort stach mir dank der originellen Fassaden-Deko zuerst einmal das Fahrradfachgeschäft Conrad ins Auge. Gleich bei der Anfahrt des "Sage" war dann noch ein fetter, alter Cadillac geparkt, der gleich einen Hauch von Havanna versprühte. Nicht schlecht, und ein weiteres, willkommenes Foto-Sujet.

Nicht pink, aber old: Der Cadillac, den ich gleich noch mit dem Smart eBike ablichten musste.


Noch während eines weiteren Workshops wurde die "Schweizer Gruppe" ausm Raum geholt und wieder mit dem Vito zum Flughafen Tegel gefahren. Mit etwas Verspätung hob der Flieger ab und landete nach einem ruhigen Flug am frühen Abend in Zürich. Da ich nur mit Kabinengepäck unterwegs war, brauchte ich nur wenige Minuten, bis ich wieder am Bahnsteig stand und in den Zug nach Winterthur stieg.


Kurz nach der Landung: Aussteigen in Zürich.



Kaum zu Hause, braute sich ein ganz übles Gewitter zusammen, und nochmals eine halbe Stunde später öffnete der Himmel seine Schleusen, begleitet von Blitz, Donner und Sturmböen. Eine Stunde später, und der Rückflug wär zu einem fragwürdigen Abenteuer geworden, mit Turbulenzen und Warteschleifen im Gewitter.


Und so schaute es draussen aus, etwa 20 Minuten nach meiner Rückkehr aus Berlin.

So ist aber nochmals alles gut gegangen, und die Erkenntnis steht: Berlin muss ich mir mal in aller Ruhe gönnen!  

Donnerstag, 12. Juli 2012

Kleines Vieh, ganz gross

Ohne allzu viel Text: Ein paar Makro-Aufnahmen vom Kampf auf Leben und Tod, der sich in der Natur jeden Tag en miniature abspielt. Und von dem wir Menschen meist doch nichts mitbekommen.

Es sei denn, man hat eine Kamera mit exzellenter Makro-Funktion wie die FujiFilm FinePix X10 im Rucksack und entdeckt bei einer Verschnaufpause auf der Irchel Hochwacht dieses epische Ringen im Kleinformat: Waldameise versus Käfer, und das "verblockte Terrain" machte die Arbeit für die Waldameise nicht eben einfacher. Ab jetzt will ich Bilder sprechen lassen.






Donnerstag, 5. Juli 2012

Portes du Soleil, Tag 5 (Juli-Nachtrag, der erste)

Der letzte Tag in der Region Portes du Soleil begann mit - ja genau, Regen. Aber am Ende schien die Sonne, und den letzten, direkten Schnellzug heim hab ich auch noch erwischt. Im Gepäck: Ein Abfallsack voller schlammiger Kleidung.

Another day with marvelous weather in the beautyful Alps - NOT!

Den Anfang machte am Dienstagmorgen nochmals eine kurze Präsentation zu den Laufrädern von e*thirteen, dann hiess es: Umziehen, die nassen und eingesauten Klamotten vom Vortag wieder anziehen, das Hotelzimmer räumen und auschecken. Wenig später rollten wir in leichtem Regen zur Talstation der Sesselbahn, um mindestens bis zur Mittagspause weitere Trails des Bikeparks les Gets unter die Räder zu nehmen.

Einige Stunden später riss die Wolkendecke bereits auf.

Nun, trocken war es noch nicht. Aber immerhin liess der Regen schon bald nach. Und diesmal wagte ich mich mit einer gemischt schweizerisch-italienischen Gruppe auf die Trails. Einer der Italiener war der Importeur von Marken wie Evoc, Ibis, KindShock und Onza Tires - eine kleine Welt, einmal mehr. Gleich zu Beginn stand just der Trail an, an dem ich mich tags zuvor hingelegt hatte.

Am letzten Tag verzichtete ich auf den schon eingesauten Fullface-Helm. Old School Power!

Diesmal ging alles glatt - stellenweise sogar spiegelglatt. In einer Wurzelpassage hielten fast alle an, weil die fahrbare Linie nicht eben offensichtlich war. Den ganzen Morgen lang tobten wir uns in der Folge auf kleineren Wegen und Pfaden aus - wie der schwarzen Piste "Le Canyon" und deren Zubringer, der weiter oben am Berg begann. Naturbelassen, wurzlig, steil und eng, mit Gegenanstiegen und Schlammlöchern: So präsentierte sich das Geläuf.

Kann sich sehen lassen: Die voluminöse Nabe der e*thirteen-Laufräder.

 Hin und wieder sank das Vorderrad an Absätzen und Stufen im Wald bis zur Radnabe in Pfützen ein, begleitet von einem Zischen der heissen Bremsscheiben. Für meinen linken Unterarm waren die technischen, kniffligen Wege ohne Bremswellen ein Segen: Die muskuläre Schwellung meldete sich anders als am Montag nicht mehr zurück, so dass ich ohne Beschwerden bis zum Mittagessen durchfahren konnte. Und am Ende der Fahrten darüber staunte, wo ich wohl einen halben Farn aufgelesen hatte.
 
Nochmals tüchtig eingesaut und mit einem Farnwedel dekoriert: Mein Switch.

Das Mittagessen kam wieder grossteils vom Grill, angereichert mit Salaten und Kartoffeln. Nach einer Dusche in der Wellness-Zone vom Le Boomerang blieb noch etwas Zeit, mich mit den Leuten von e*thirteen, Fabien Barel (der Prototypen von Mondraker mit der "Forward"-Geometrie am Start hatte) und den anderen Journalisten auszutauschen, ehe es gegen 16 Uhr auf den Heimweg ging. Wie durch ein Wunder schaffte es Amaël Donnet, neben seiner Freundin, zwei Bikes und viel Gepäck auch noch mein Bike und Gepäck, meine Wenigkeit und einen Satz Test-Laufräder im Auto zu verstauen. Alle Achtung! 

Wird noch für Diskussionen sorgen: Mondrakers "Forward Geometry".

Und das Timing von Amaël war noch erstaunlicher: Nach eineinhalb Stunden auf kurvigen Bergstrecken setzte er mich 5 Minuten vor Abfahrt des Schnellzuges am Bahnhof Aigle ab. Ein Top-Service! Wie eine glühende Kugel senkte sich die tiefstehende Sonne aufm Weg von Aigle nach Lausanne überm Genfersee, im Freiburgerland grüsste dann schon der tiefstehende Vollmond vom Abendhimmel. Ich richtete mich bis Zürich mit dem Laptop ein, wechselte noch einmal den Zug und erreichte schliesslich reichlich gerädert Winterthur. 

Wo mich, kaum hatte ich den Bahnhof hinter mir gelassen und mich mitsamt der 125-Liter-Packtasche auf Rollen auf mein Bike geschwungen, gleich noch ein Primitivling in einem aufgemotzten Audi zu drangsalieren suchte. PS statt Hirn, immer wieder ein Vergnügen.Die dreckige Wäsche wanderte gleich in die Badewanne, und wie ich auf den Balkon trat, grüsste noch einmal der Vollmond. Die fünf Tage in der Region Portes du Soleil waren einmal mehr unvergesslich, Regen hin und Schlamm her. Wie sagte schon Arnold Schwarzenegger in "Terminator"? I'll be back!

Dienstag, 3. Juli 2012

Tag 4: Regen, Schlamm und (m)eine Krise

Am ersten Tag des Enduro Camps von e*Thirteen und The Hive machte der Regen nur kurz Pausen. Zwischen den morgendlichen Produktpräsentationen und dem spät servierten Mittagessen brachte ich es dennoch auf fünf Abfahrten, aber am Nachmittag zogen mir Regen, Schlamm und Kälte den Zahn.

Es gibt angenehmeres, als in den Bergen zu sein, wenn eine Unwetterfront über die Region hinweg zieht. Wie ich am Montagmorgen in les Gets die Vorhänge zurück zog und nach draussen blinzelte, sah ich Regen und tiefhängende Wolken. Davon unbeeindruckt, machte ich mich auf zum Frühstück und der folgenden Produktpräsentation. Die war durchaus knapp, so dass wir und schon kurz nach zehn Uhr zum Testfahren umziehen konnte.

Todd und Joel von e13 und Fabien Barel bei der Präsentation.

Weil den Veranstaltern ein Werkzeug fehlte, um die alte Kurbel an meinem Rocky Mountain Switch zu demontieren, musste ich mit dem Test der neuen Laufräder von e*Thirteen begnügen. Dafür begaben wir uns zu einem Sessellift, dessen Talstation in Blickweite des Hotels lag. Bald schwebten wir im zu dieser Zeit nur leichten Regen bergan. Und fanden eine sehr flowige Abfahrt, die unterm Lift verlief und eine Menge Steilwandkurven und Sprünge zu bieten hatte.

Dank einem Freilaufmechanismus mit 60 Klinken (aussen 6, innen 10) machen die
voluminösen e13-Naben einen ganz speziellen Sound - herrlich!

Was auf der Strecke nicht zu finden war: Wurzeln. Und das war bei diesem Wetter durchaus willkommen, weil Wurzeln bei Nässe bekanntlich so gut wie keinen Halt bieten und daher tückisch sind. Ich brauchte drei Abfahrten, bis ich die Strecke so weit im Griff hatte, dass ich alle Kurven erwischte. Besonders eine Passage, in die man über eine Kante blind reinsprang und dann rechts halten musste, ging sagenhafte drei Mal in die Hose. Und daran waren nicht nur das rutschige Geläuf und die schlechte Sicht durch die dreckverspritzte Goggle schuld.

In les Gets wird buchtäblich bei jedem Wetter gefahren - wie die Kolonne am Lift zeigt.

Die folgenden beiden Fahrten waren dann nochmals richtig schnell, und ich konnte von oben bis unten durchziehen. Aber in einer Kurve hätte ich mich auch um ein Haar hingelegt, weil das Vorderrad im Anlieger zu rutschen begann. Irgendwie konnte ich das Bike abfangen und mir danach Spare Ribs, Poulet, Salat und Kartoffeln gönnen. Zu diesem Zeitpunkt schien sich das Wetter sogar zu bessern: Die Sonne drückte durch den Wolkendeckel, die Temperaturen stiegen. Aber kaum dass wir nach dem Mittagessen wieder loszogen, setzte der Regen wieder ein.

Dreckspatz: Portrait nach fünf Abfahrten vor dem Mittagessen

Diesmal standen schwierigere, mit Wurzelfeldern gespickte Trails an, und das in einer grössseren Gruppe unter Leitung von Fabien Barel. Bloss: Meine Goggle verschmutzte im nun stärker werdenden Regen noch schneller, was die Sicht weiter verschlechterte. Ohne Brille zu fahren war mit den Kontaktlinsen leider keine Option, und zudem fand ich mit den durchnässten und schlammigen Handschuhen auch kaum noch Halt an den Lenkergriffen. Prompt baute ich ausgangs einer Kurve einen harmlosen Sturz, den ersten in den Tagen in Portes du Soleil.

Impression aus les Gets: Schlammiges Bike vor den Portraits französischer Bike-Stars.

Eigentlich klatschte nur mein Bike in den Schlamm, ich selbst konnte mich mit drei Ausfallschritten retten und im Glibberschlamm  knapp auf den Beinen halten. Aber dieser Sturz verdarb mir für den Moment den Spass: Ich war nicht mehr in meiner Komfortzone unterwegs, fror in dem windigen Regenwetter und wollte nur noch die dreckigen Klamotten loswerden und unter die Dusche. Also meldete ich mich beim Guide unserer Gruppe - kein geringerer als der ehemalige Downhill-Weltmeister Fabien Barel - ab und machte mich auf den Rückweg.

So eine e13-Kurbel inklusive Kettenführung hätte ich auch gerne getestet...

Um das Hotelzimmer nicht zu schänden, zog ich die schlammigen Klamotten draussen auf dem Balkon aus - und hängte sie nach dem Duschen zum "Trocknen" (was angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit eh illusorisch war) in die Duschkabine. Frisch geduscht, fand ich die nötige Zeit, um die bereits geschossenen Bilder zu bearbeiten, während der Regen draussen immer stärker wurde. Entsprechend eingesaut war der Rest der Gruppe, als sie von ihrer Ausfahrt zurück kehrte. Und jeden hatte es mindestens einmal hingelegt, weil Barel mit ihnen auf verwinkelte, sausteile Wurzeltrails abgebogen war, die nicht einmal zum Bikepark gehören.

... aber in der der Freiluft-Werkstatt war man nicht auf ISIS-Kurbeln und Innenlager vorbereitet.

Ich war froh, mir das nicht gegeben zu haben, schliesslich stehen noch einige Termine in diesem Monat an, bei denen eine Verletzung sehr unpraktisch wäre. Wie es der Zufall wollte, setzten sich mit Joel, Todd und Charlie gleich drei Vertreter von e*Thirteen fürs Abendessen an meinen Tisch. War witzig, mit den Jungs mal nicht über die aktuellen Produkte zu quatschen - zumal Joel die vergangenen zehn Jahre in Taiwan verbracht hat und damit ein Gesprächsthema gegeben war.

Doppelt gemoppelt: Am verregneten Montag musste ich mein Switch gleich zwei Mal waschen.

Ehe wir es uns versahen, war es bereits wieder elf Uhr - und ja, es regnete noch immer, und das nicht zu knapp. Nach einigem Smalltalk mit einem Rudel Italiener machte ich mich kurz nach Mitternacht auf den Rückweg. Der Regen hatte nun nachgelassen, was mich für den kommenden Tag hoffen liess. Als auf Eurosport die Tageszusammenfassung der Tour-Etappe lief, konnte ich meine Augen kaum noch offen halten, und so schaltete ich den Fernseher vorzeitig ab, um genügend Schlaf einzuziehen und so die Batterien für den Dienstag neu zu laden.

Sonntag, 1. Juli 2012

Tag 3: Regenbedingte Ruhepause

Am dritten Tag in Portes du Soleil liess ich es ruhig angehen. Statt im Regen nochmals fahren zu gehen, nutzte ich den Tag zuerst für dringende Arbeit und dann für den Transfer von Champéry nach les Gets.

Morgens um halb Acht waren die Strassen in Champéry noch nass. Und weil ich ohnehin dringend einen Rennbericht für ein Team verfassen und online stellen musste, beschloss ich einen Tag Fahrpause einzulegen. Nach dem Frühstück machte ich mich an den Rennbericht und packte all meine Sachen, um 11 Uhr war der Bericht im Web und alles gepackt. Danach machte ich es mir in der Bibliothek des Hotels Beau Séjour gemütlich und arbeitete noch weiter am Laptop.


Um viertel vor zwei Uhr machte ich mich auf zur Talstation der Planachaux-Gondel, und inzwischen regnete es richtig. Mit einem ersten, kleinen Bus gelangte ich mit Bike und der grossen Sporttasche über den Pas de Morgins nach Châtel. Dort stieg ich in einen grösseren Bus, der mich in les Gets absetzte - nur wenige Meter vom le Boomerang weg, das als Zentrum für das Enduro Camp von e*Thirteen dient. Wie ich dort vorfuhr, schüttete es noch immer.


Nach dem Einchecken im Hotel warteten Bier und kleine Häppchen auf die immer grösser werdende Schar von Journalisten und Importeuren. Über die neuen Produkte wurde noch nichts gesagt, aber sie lagen schon einmal zum Begutachten bereit: Kurbeln, Kettenführungen und neuerdings auch komplette Laufräder mit Felgen aus Scandium. Die Räder der Teilnehmer wurden von einigen Schraubern in Empfang genommen. Und die machten sich gleich daran, Kurbeln, Kettenführungen und Laufräder von e*Thirteen an die Räder zu montieren - ein Einsatz, der bis tief in die Nacht dauern sollte.


Ab acht Uhr abends wurde das Abendessen aufgetischt - und wieder musste ein Spanferkel dran glauben, dazu gab es Salat, Kartoffeln und Gemüse. Und zeitgleich mit dem Essen begann auch der Live-Stream des Downhill-Worldcuprennens in Windham. Richtige Mountain Biker kümmern sich nun einmal nicht um so Sachen wie das Finale der Fussball-EM. Und das ist gut so. Bei Bier und Musik wurde danach noch gequatscht. Gegen Mitternacht genehmigte ich mir ein letztes Bier, dann kehrte ich ins Hotel zurück.


Und war grad noch rechtzeitig, um die letzten 5 Kilometer der ersten Etappe der Tour de France und die ganze daran anschliessende Analyse von Eurosport Frankreich zu gucken. Derweil regnete es draussen weiter, aber das konnte mich nicht mehr kümmern, zumindest für den Moment.