Donnerstag, 9. September 2010

Die Swisscom, Phantome und aufsässige Kunden...

Der Versuch, für mein altes, aber noch immer tadellos funktionierendes Handy eine neue Aussenhülle zu erstehen, gestaltete sich unerwartet kompliziert. Aber Beharrlichkeit zahlt sich bekanntlich aus – hin und wieder.

Aber schön der Reihe nach: Beim Abbau des Bambole Openairs kam mein geliebtes, altes Outdoor-Nokia ein bisserl unter die Räder: Nicht wortwörtlich, eher befand es sich beim Tragen schwerer Lasten in meiner Hosentasche, was das Display der Aussenhülle mir krumm nahm – in Form einiger unschöner Sprünge. Auch sonst hatte der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen.

Also begab ich mich auf die Suche nach einer neuen Hülle. An der ersten Adresse wurde ich nicht fündig, aber im Swisscom-Shop an der Stadthausstrasse sagte man mir, dass solche Covers noch bestellt werden könnten. Zu den 89 Franken fürs Cover kamen noch 6.50 Franken Porto-Gebühren, was ich vor Ort per Maestro-Karte bezahlte. Das war am 23. August, und ich rechnete fest damit, dass ich während der Eurobike wieder mit einem wie neu ausschauenden Handy ausgestattet sein würde.

Bis Ende August tauchte aber kein Paket auf – also reiste ich mit dem abgewetzten Handy nach Friedrichshafen, auch ein Statement gegen die grassierende iPhone-G4-Hysterie. Von der Messe zurück, war immer noch nichts per Post eingetroffen, aber vorläufig hatte ich zu viel um die Ohren, um mich darum zu kümmern. Heute dann, am 9. September, fand ich es an der Zeit, um mich bei Swisscom nach dem Verbleib der bereits bezahlten Hülle zu erkundigen. Und jetzt wird’s kompliziert bis grotesk.

Denn wie sich herausstellt, hatte der Filialleiter persönlich mir 95 Franken abgezwackt für einen Artikel, der gar nicht lieferbar ist. Dem Swisscom-Shop lag zudem seit zwei Tagen eine Meldung vor, wonach ein bereits bestellter und bezahlter Artikel nicht mehr ausgeliefert werden könne, aber von sich aus hat sich niemand bei mir gemeldet. Da musste schon der unzufriedene Kunde ran, um rauszufinden, dass etwas und was genau schief gelaufen war.

Nach einigen Telephonaten – nach zweieinhalb Wochen Funkstille setzte rege Betriebsamkeit ein – bekam ich das Angebot, dass man mir die bereits bezahlten 95 Franken zurück erstatten werde. Erst auf meinen Einwand hin, dass ich somit zwar mein Geld wieder habe, aber kein im Sinne des Herstellers voll funktionstüchtiges Gerät, kam seitens Swisscom doch so etwas wie Kulanz auf: Man habe noch leicht gebrauchte Occasions-Hüllen in Schwarz für mein Handy-Modell, die man mir umsonst anbieten könne.

Heureka, warum nicht gleich? Im Geschäft versuchte der Verkäufer mich zwar zuerst abzuwimmeln: Auf meine konkrete Anfrage nach ausgemusterten Aussenhüllen meinte er, dass man solche nicht im Geschäft habe. Ich insistierte mit dem Verweis auf das letzte Telephonat, und eine Minute später steckte mein Telephon in einer bis auf eine minime weissliche Verfärbung tadellosen, neuwertigen Hülle. Kostenpunkt: Null. Na Bitte, geht doch. Für die Hülle hätte ich sogar noch etwas bezahlt, aber so passt das auch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen