Samstag, 10. Juli 2010

Timber zum Zweiten – und Käseschnitten à l’Outdoor

Die Glut eines Feuers taugt nicht nur zum Grillieren von Würsten, wie ein kleiner Selbstversuch in Sachen Outdoor-Kochen gestern gezeigt hat.

Brühwarm war es gegen sieben Uhr abends, als ich mich mit dem gröbsten meiner Radl auf den Weg an die Töss machte. Im Rucksack den kleinen Grillrost, dazu eine Edelstahl-Ofenschale von Ikea und eine Grillschale aus Aluminium. Und in der Ofenschale einige Scheiben nicht mehr ganz frischen Brots, mit Weisswein angefeuchtet, mit Knoblauch belegt und leicht gewürzt.

Zuerst galt es, eine freie Feuerstelle zu finden – und mein liebster Platz war in der Tat noch nicht in Beschlag genommen. Dann stellte sich die Frage nach dem Feuerholz. Mir war ein kleiner, abgestorbener Baum gleich neben dem Waldweg aufgefallen, aber wie ich mich diesem näherte, schien mir der Stamm zu dick, um ihn ins Wanken zu bringen. Doch weit gefehlt: Wie ich mich am Stamm zu schaffen machte, gab dieser ein morsch-splitterndes Geräusch von sich – und legte sich gleich darauf in die Horizontale. Ohne Säge, Axt oder dergleichen.

Dankbarerweise zerbrach der Stamm beim Aufprall in fünf Teile, was den Abtransport entscheidend erleichterte. Eine Weile darauf war die Glut bereit, der kleine Grill positioniert - und die vorbereiteten Käseschnitten kamen auf die Grillschale, abgedeckt von der Ofenschale. Binnen weniger Minuten war der Gruyère-Käse bereits perfekt geschmolzen. Bis ich die glühend heisse Ofenschale mit Hilfe zweier Multitools entfernt und die Grillschale vom Feuer hatte, war das Brot gar schon leicht angekokelt. Ist auf der Glut halt eine andere Hitze als im Backofen.

Mit etwas Kratzen und Schaben liess sich die Kohle zum Glück leicht vom Brot trennen, so dass das Outdoor-Koch-Experiment als Erfolg verbucht werden konnte. Zur Nachahmung empfohlen, unbedingt. Und der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt, denn was im Backofen geht, müsste sich im Prinzip mit der gezeigten Methode auch auf der Glut eines offenen Feuers zubereiten lassen. In diesem Sinne: Der Sommer ist noch lang. Und abgestorbene Bäume hats auch noch einige.

1 Kommentar:

  1. Man sollte solche Leckereien nicht nach dem Essen ansehen, ansonsten bekommt man gleich Hunger;) Eine Glut eignet sich bestimmt zum grillen von Würsten, man muss sie nur aufspiessen und direkt ins oder über das Feuer halten. Eine Cervalat etwas angekohlt an den Rändern sehr lecker. ;) Ist ein Versuch wert.

    Beste Grüsse yoe

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