Freitag, 19. Februar 2010

Mission 458 – accomplished

Eine Woche später als ursprünglich geplant wurde der Dutchtub mit der Nummer 458 ausgeliefert – statt ins Chalet nach Evolène in Zuhause in Nyon. Ein Ganztages-Unternehmen über 600 Kilometer und exotisches Gewächs.

Wie ich morgens kurz vor neun Uhr den Fiat Panda 4x4 inklusive aufm Anhänger verzurrtem Dutchtub von meinem Bruder übernommen hatte, begann ein langer Tag hinterm Steuer. Und schon bevor ich die Autobahn erreicht hatte, wurde ich von einem Audifahrer rechts überholt. Rund um Zürich floss der Verkehr, doch am Grauholz stockte es erstmals – und zwar wegen Bauarbeiten auf dem Berner Autobahn-Ring. Der Zeitverlust hielt sich in Grenzen, so dass ich schön im Soll lag.

Um 12.45 Uhr lotste mich das Navi zielsicher an die Wohnadresse der Familie Castro, gleich unterhalb der Altstadt von Nyon und mit Blick auf den Genfersee – alle Achtung. Während es morgens noch aus tiefhängenden Wolken getröpfelt hatte und danach Grau in Grau gewesen war, kam nun die Sonne durch.

Aber es stellte sich die Frage, wie wir die Wanne in den Garten bekommen sollten: Der Zugang von der Strasse her erwies sich als zu schmal, also galt es, Alternativen zu finden. Eine weitere Route kam nicht in Frage, weil ein Vertikalabsatz von 1.5 Meter im Weg war. Von unten aber bot sich eine vielversprechende Möglichkeit, über ein asphaltiertes Strässchen, das zu einem Park führt. Bloss: Die Paravents waren alle fest an Winkeleisen verschraubt, eine Tür oder dergleichen gab es nicht.

Und gleich hinter den Paravents schossen allerlei exotische Gewächse in die Höhe, darunter auch ein meterhoher Bambus. Sogleich beschloss Monsieur Castro, dass er ein Segment lösen werde, um einen Zugang zu schaffen. Weil der passende Aufsatz für den Akku-Schrauber fehlte, musste er zuerst aber in den nahen Baumarkt flitzen. Was mir Zeit gab, um einen Espresso zu trinken. Sowie der Herr des Hauses zurück war, rückte er den Schrauben zu Leibe.

Zusammen mit seiner Angestellten krallte ich mir den losen Paravent, dann galt es noch einige Sträucher aus dem Weg zu biegen und zurück zu binden, ehe die Wanne vom Hänger und über eine kleine Stützmauer und die Sträucher hinweg in den Garten gehoben werden konnte.

Von da an galt es, Vorsicht und Präzision walten zu lassen. Weil die Treppe an einer weiteren Stützmauer vorbei führte, mussten wir den Dutchtub hochkant tragen. Dieser Engpass wurde ohne Schrammen oder anderweitige Schäden bewältigt, und danach warens nur noch 50 Meter leicht bergan durch eine nasse Wiese, ehe der Dutchtub mit der Nummer 458 seinen Bestimmungsort erreicht hatte.

Nachdem ich den Castros mit Hilfe der Illustrationen meines Bruders erklärt hatte, wie der Dutchtub genau zu handeln ist, galt es noch das obligate Bild zu schiessen und bei der Remontage des Paravents zu helfen. Und dann, mich wieder auf den Rückweg zu machen – laut Navi 297 Kilometer. Um 14.30 Uhr hatte ich den leeren Anhänger wieder angekuppelt, also konnte es los gehen.

Mein Kalkül war klar: Noch vor der Feierabend-Rushhour an Bern vorbei kommen und dann hoffentlich spät genug in Zürich sein, um dort nicht auch noch in der Pendlerwelle mitpaddeln zu müssen. Bei einem kurzen Tankstopp konnte ich nochmals die Sonne geniessen – und über den kleinen Tank des Fiat Panda schmunzeln. Dann ging es weiter nach Bern, mit leerem Hänger zügiger als aufm Hinweg.

Am Grauholz gabs dann aber bereits um 16.15 Uhr ein Déja Vue-Erlebnis: Wieder stockte der Verkehr, kurz darauf kündigte sich wieder ein Rückstau an und alle Fahrzeuge zogen nach rechts – auch auf den Pannenstreifen. Wegen eines Auffahrunfalles auf der Überholspur, der noch so frisch war, dass die Insassen der Unfallautos den Verkehr regelten. Bis Baden war der Verkehr dicht, und immer wieder konnte ich beobachten, wie Leute mit idiotischem Verhalten Gefahrenmomente provozierten.

Wie ich mich dem Gubristtunnel näherte, war Schluss mit lustig: Der Rückstau war beachtlich, und auch beim Glattzentrum und dann nochmals auf der Höhe von Winterthur kam ich nur zäh voran. So stellte ich den Panda erst Viertel nach Sechs in Frauenfeld ab, um noch kurz bei meinem Bruder Sjoerd, Claudia, Merel und den Haustieren reinzuschauen.

Daraus wurde ein kurzer, gemütlicher Familienbesuch inklusive Abendessen und einem (oder zwei) verdienten Feierabend-Bierchen für den Fahrer. Und einem ersten Treffen mit Adamo, dem 10 Wochen jungen Beagle, der seit kurzem zur Familie gehört.

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