Donnerstag, 8. Oktober 2009

An alle Velohasser...

Wer täglich mit dem Velo durch den Stadtverkehr flitzt, wird immer wieder mit Situationen konfrontiert, wo Automobilisten es drauf an kommen lassen: Zwei Tonnen Blech und sechs Airbags gegen 10 Kilo Velo, 70 Kilo Fahrer und keinerlei Knautschzone. Fair ist anders.

Weil sich Autofahrer offensichtlich nicht nur in Zürich und Winterthur, sondern auch in New York proportional zu Grösse und Gewicht ihres Vehikels dumm und dümmer verhalten, haben wir es mit einem weltumspannenden Thema zu tun. Da wundert es nicht, dass man in den Weiten des Webs auch auf Gedanken bedrängter Radfahrer aus anderen Teilen der Welt stösst.

Zwei Tonnen gegen 80 Kilogramm - oder: Was stimmt hier nicht?

Wie etwa auf diese offene Replik einer New Yorkerin an die Adresse eines SUV-Fahrers, der sie bei schlechtem Wetter zuerst per Hupe drangsalierte, um ihr dann gleich nach dem Überholen auch noch den Weg abzuschneiden. Das grosse Auto will ja schnell parkiert werden, nicht wahr? Besagte Replik bleibt im Wortlaut anständig, bringt die Sache aber dennoch sauber auf den Punkt: Wer sein Auto für ein Disziplinierungsinstrument und sich für den Sheriff hält, begibt sich in einen attributorischen Graubereich zwischen verantwortungslos und kriminell.

Radikal, aber auf seine Weise konsequent: John Locke (1632-1704).

Bei solchen Leuten halte ich persönlich es mit dem aufklärerischen Philosophen John Locke: In seinen Augen handelte ein Mensch, der andere wissentlich und willentlich in ihrer Existenz gefährdet, bar jeder Vernunft und wie ein wildes Tier - und begibt sich somit ausserhalb der Zivilisation. Daher dürfe man so jemanden - immer gemäss Locke - auch wie ein wildes Tier behandeln. Und zum Selbstschutz totschlagen.

Etwas radikal, gebe ich zu. Aber auch ich werde jeweils in solchen Situationen ganz ranzig und mach aus meiner Meinung keinen Hehl - deutliche Worte sind in solchen Situationen das mindeste. Und wenn so ein Automobilist dann noch meint, zwecks Prügelei aus seiner Blechkutsche aussteigen zu müssen, ist mein treues, altes Bügelschloss mit seinen eineinhalb Kilo Gewicht schnell zur Hand. Bisher ists nie zum Einsatz gekommen, der blosse Anblick hat jeweils gereicht, um die Fahrer davon zu überzeugen, auf eine handgreifliche Auseinandersetzung zu verzichten.

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