Donnerstag, 28. Mai 2009

Grill, Chill und die grüne Fee

Um die Dachterrasse seiner neuen Wohnung einzuweihen, lud Bambole-Vorstandsmitglied Floyd zur Grillade ein.

Einige Snapshots dieses gemütlichen Abends will ich den Besuchern meines Blogs nicht vorenthalten. Da in der besetzten Liegenschaft eine Häuserzeile weiter weder Konzert noch laute Parties stiegen, ging der Abend ohne Hintergrundrauschen über die Bühne.

Es erschienen viele Leute, die sich bereits als Helfer oder OK-Mitglieder ums Bambole-Openair verdient gemacht haben. Erfreulicherweise tauchte auch Poet auf. Der ist ein ehemaliger Mitbewohner von mir und als Vereins-Präsi so etwas wie der Boss des Bamboles.

Vor einigen Wochen hat er sich bei einem Selbstunfall mit dem Velo einen Oberschenkelhals-Knochen gebrochen und sich den Schleimbeutel in einem Ellbogen verhunzt hatte. Bei 15km/h und nüchtern, wohlgemerkt.

Zu Beginn war noch Bier und Grillgut angesagt, dann kam Büffelgras-Vodka dazu, und gegen Mitternacht zückte ich meinen Absinth.

An warmen Sommerabenden unter freiem Himmel hat es etwas erhabenes, das eiskalte Wasser über den Zuckerwürfel zu träufeln, bis dieser in sich zusammenfällt.

Und dann von einem letzten Schwall kaltem Wasser durch die Löcher des Absinthlöffels in den sich trübenden Schnaps gespült wird. Wohl bekomms!

Bad Style: Fingerfarben...

Individualität ist grundsätzlich etwas, was ich sehr erfrischend finde. Doch der Besitzer dieses grauen VW Golf hat etwas gar viel Mut bewiesen.

Die Motive schwanken zwischen Kindergarten und Native Art – und sind wohl definitiv Geschmackssache. Erfrischend immerhin der Ansatz, den Scheinwerfern Wimpern statt wie sonst üblich einen bösen Blick zu verpassen.

Ich vermute mal, dass dieser fragwürdig bemalte Golf das Fernweh seines Besitzers im schönen Kanton Appenzell Ausserrhoden mindern soll. Dafür sprechen auch die Palmen- und Pyramiden-Motive auf der Seite der Karre.

Wie auch immer: Von mir bekommt das Teil ein «Bad Style»-Gütesiegel.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Voor Lupo

Van harte gefeliciteerd met jouw verjaardag, en graag tot aanstaande Zaterdag.

Tot dan alvast een lekker deuntje met zeilbeelden: Geniet ervan, en geniet van jouw verjaardag.



En mogen er nog veel jaren bij komen, Lupo. Jij bent de beste vader die er is.
Lieve groetjes van jouw jongste.

Kleines Land, grosse Show - und viel Spass

Nach vier Tagen auf Achse kann ich bestätigen: Andorra ist eine Reise wert - und das Fahrrad sollte man unbedingt mitnehmen. Ganz egal, obs ein Rennrad oder Mountain Bike ist.

Auf Einladung des schweizerischen Commencal-Importeurs TST Trading GmbH reiste ich vergangene Woche nach Andorra. Dort wurde nicht nur das zehnjährige Bestehen der Marke Commencal gefeiert, sondern auch der dritte Lauf des Worldcups der Mountain Biker ausgefahren.

Nach den Tagen im Pyrenäen-Fürstentum kann ich nur sagen: Wir hatten unverschämtes Wetterglück, denn es regnete nur einmal - und zwar am Sonntag Abend, als das Jubiläums-Apero über die Bühne ging. Ansonsten war es wegen der Höhenlage abends zwar frisch, aber tagsüber ideales Wetter zum Shutteln mit Protektoren und Vollvisierhelm.

Bloss die Downhiller hätten sich etwas Regen vor ihrem Rennen gewünscht, denn der hätte die Strecke etwas weniger ruppig werden lassen. Alle anderen zeigten sich erleichtert, dass das bitterkalte und nasse Wetter der ersten Wochenhälfte überstanden war. Wegen des Rennbetriebs und der Schneereste war nur ein Teil des Vallnord-Bikeparks zugänglich, aber der hat schon sehr viel Spass gemacht.

Neben einer Piste mit Anliegern und vielen Sprüngen gabs auch verschiedene, verborgene Trails, die ungemein technisch und steil waren. Zum Beschleunigen reichte es auf diesen Pfaden, die Bremse ausnahmsweise aufzumachen.

Zum Glück legte ich meine letzte Abfahrt in Andorra auf dem gut ausgebauten, sprunglastigen Trail zurück, denn nach nur 10% der Wegstrecke löste sich der Hebel der Hinterbremse in seine Einzelteile auf. Bremsflüssigkeit lief zum Glück keine aus, aber nur mit der Vorderbremse auf unbefestigtem Untergrund zu fahren, ist eine Erfahrung für sich. Eine der haarsträubenden Art. Es sollte aber die einzige derartige Erfahrung bleiben.

Ansonsten überwiegen nach meinem ersten Trip in die Pyrenäen die positiven Eindrücke - und das nicht nur wegen atemberaubender Rundum-Panoramen wie demjenigen, das ich aus verschiedenen EInzelbildern gebastelt habe.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Unknown Marvels, Part I

In loser Abfolge möchte ich auf meinem Blog auch CDs aus meinem Bestand weiterempfehlen, die einem breiteren Publikum kaum bekannt sein dürften.

Den Beginn macht "Ki Oku", ein faszinierende Koproduktion zweier Japaner, die auch schon wieder über zehn Jahre aufm Buckel respektive der Rille hat. DJ Krush ist in Japan eine feste Grösse in den Sparten Dub und Hip Hop, Toshinori Kondo gilt als der Myles Davis des Landes der aufgehenden Sonne.


Zusammen haben sie mit "Ki Oku" ein Juwel geschaffen, in das man sich zunächst hineinhören muss. Aber das lohnt sich, denn die beiden gewinnen dem Mix aus Jazztrompete, schleppenden Beats, tiefen Bässen, Scratches und Effekten immer neue Wendungen und Reize ab. Ein fast schon hynotisierendes Album, wenn auch absolut untanzbar. Und instrumental.

Next Stop: Andorra

Seltsam, sich mitten in der Nacht auf die Reise zu machen. Aber was bleibt einem anderes übrig, wenn man um 5:30 Uhr morgens in Genf sein muss?

Am kommenden Wochenende findet in Andorra der dritte Lauf des Mountainbike-Worldcups der Downhiller und 4Crosser statt. Weil dieses Jahr auch die Bikemarke Commencal, die in diesen Segmenten sehr aktiv ist, ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, wurden Journalisten und Fahrrad-Händler zur Sause in den Pyrenäen eingeladen.

Also geh ich heut Abend erst mal in meine Stammkneipe, dann kurz nach Mitternacht zum Bahnhof und per Intercity nach Zürich. Dort muss ich mir nochmals eine Stunde um die Ohren schlagen, ehe ich gegen 2 Uhr nachts in ein Auto zusteigen kann. Dann gehts ab nach Genf, laut Flugplan um 7:10 Uhr nach Barcelona und von dort per Bus nach Andorra. Kann ich wieder ein Land auf der Europakarte abhaken.

Bilder des Wochenendes werde ich selbstverständlich auch auf dem Blog aufschalten - also Augen offen halten ;P

Bakfietsen @ Bikedays

Höchste Zeit für ein Update aufm Blog - und Bilder und Geschichten gibts genug. So ging ich meinem Bruder Sjoerd an den BikeDays zur Hand.

Mein Bruder hatte seinen Citroën Berlingo bereits verkauft, den neuen Fiat Panda aber noch nicht erhalten. Dank einer hilfsbereiten Nachbarin fand er dennoch ein passendes Zugfahrzeug, um den grossen Hänger mit allem Material zu ziehen.

Unterwegs lieferten wir noch einen Bakfiets in Olten direkt bei einer Familie ab, ehe wir zwischen Olten und Solothurn in ein heftiges Unwetter gerieten. Erster Gedanke: Das kann ja heiter werden, drei Tage Freiluftausstellung, wenn das Wetter solche Kapriolen macht.

Aufm Ausstellungsgelände angekommen, dauerte es weit länger, die für uns reservierte Miniparzelle zwischen den Zelten der grossen Aussteller zu finden, als den eigentlichen Stand einzurichten. Im Nu war das ganze Material aus Hänger und Auto in die Kisten verstaut, der Bakfiets bewährte sich auch als Transporthilfe beim Standaufbau.

Ausser den holländischen Transporträdern stellte mein Bruder auch eine breite Palette von Taschen aus verschiedenfarbigen LKW-Planen aus, hergestellt von der niederländischen Firma Clarijs. Diese erwiesen sich als dankbares Handelsgut: Für den Sonntag musste nochmals Nachschub im Nordosten der Schweiz organisiert werden.

Abgesehen von gelegentlichen Spritzern war es am Freitag und Samstag trocken geblieben, obwohl sich gerade am Samstag immer wieder bedrohliche Gewitterwolken auftürmten. Zum Glück schienen die Dinger Solothurn zu meiden, aber wie wir am Samstag Abend durch den Aargau fuhren, war der Landschaft deutlich anzusehen, dass es vor kurzem heftige Schauer gegeben hatte.

Umso erleichterter waren wir, als der Stand und das Ausstellungsgelände am Sonntag Morgen keinerlei Spuren von Unwettern zeigten. Auch die Bakfietsen kamen an den BikeDays gut an: Weil familientaugliche Produkte an der eher sportlich orientierten Messe dünn gesät waren, fehlte es nicht an kleinen und grossen Testfahrern.

Einmal rumpelte ein Vater gar mit seinen drei Töchterchen über den groben Schotter, den man ungünstigerweise als Untergrund gewählt hatte, von dannen, um der Aare entlang eine Testrunde zu wagen. Zeitweise konnte wir nur noch auf Flyern zeigen, was wir ausstellen würden, wenn nicht grad der gesamte Fuhrpark unterwegs wäre.

Dank einem weiteren Helfer ging der Standabbau am frühen Sonntag Abend ratzfatz von Statten: Sjoerd hatte rechtzeitig das Jeep-Ungetüm vom Aussteller-Parkplatz gelotst, und Schirm, Umkleidekabine und Taschen verschwanden in nullkommanix in Utz-Boxen und dann in Anhänger oder Auto.

Am Sonntag um 18 Uhr endeten die BikeDays, um 18.20 Uhr setzten wir uns bereits in Richtung Autobahn in Bewegung - 20 Minuten für den Abbau eines Messestandes, schneller gehts wohl nur noch mit Dynamit. Und um 20 Uhr war ich wieder zu Hause. Wonderful!

Samstag, 2. Mai 2009

Gurten – zwei Jahren danach

Zwei Jahre sind schon wieder vergangen seit der offiziellen Einweihung des GurtenTrails. Das wurde mit einer Saison-Eröffnung inklusive Testbikes gebührend gefeiert.

Testbikes gabs vom One80 Shop, von Dragon Cycle und von VeloBern.

Einige der Testbikes waren auf dem Parcours am Gurten aber kaum in ihrem Element: Yeti’s «303»-Worldcup-Downhiller etwa ist ein Bike, das erst jenseits der 40km/h und in gröbstem Gelände seine Stärken ausspielt. Zum Glück hatte der One80-Shop aber auch den kleinen Bruder am Start, das «303R» mit vereinfachtem Federungssystem. Dieses ist um Welten wendiger als der grosse Bruder – und machte darum auf dem GurtenTrail viel Spass.

Das «F5» von Chumba Wamba, welches Dragon Cycle als Testbike am Start hatte, war dagegen eher ein Fall wie das «303»: Die Handwaage sagte mir, dass das Teil auf keinen Fall unter 21kg wiegt, und entsprechend träge fuhr es sich in den ersten, engen Kehren. In der «Rumpelkammer», einer Traverse mit unzähligen Schlägen und Wellen, war das «F5»dagegen erstmals in seinem Element, machte alles platt und sorgte dafür, dass das Erwischen der Kurve ausgangs dieser Passage zur Herausforderung wurde.

Für Fashion-Victims hatte Dragon Cycle den Leatt-Brace – eine Schutzvorrichtung, welche ähnlich dem HANS-System in der Formel 1 die Bewegungsfreiheit des Kopfs einschränkt und so Überdehnungen der Wirbelsäule vermeiden hilft – auch in einer roten TLD-Ausführung. «TLD» steht für Troy-Lee-Designs, ein Anbieter von Bikebekleidung und –helmen mit durchwegs auffälligen, oft airbrush-inspirierten Designs.

Old meets New: Im eckigen Holzgehäuse steckt hochwertige Soundtechnik
- und gedacht ist das Ganze als Verstärker für den iPod.

Natürlich habe ich auch mein eigenes «Switch» ein paar Mal die Strecke runter geprügelt, aber auf Fahrten mit den Commencal-Bikes habe ich verzichtet. Denn erstens waren die Dinger heiss begehrt und darum meistens unterwegs – und zweitens bekomme ich in zwei Wochen in Andorra mehr als genügend Gelegenheiten, die Commencals im Bikepark ValNord auzuprobieren und durchzukneten.

Am Opening liessen es sich die Trailnet-Häuptlinge nicht nehmen, sich höchstperönlich um Platten an Testrädern zu kümmern – im Bild Projektleiter und Margarita-Master of Desaster Oli Busato (links) und Samuel «Noodlez» Hubschmid. Nach einem staubigen Tag aufm Trail wurde kurz bei Bier und Jazz gechillt, wobei uns Noodlez’ iPod-Soundanlage im urchigen Holzbox-Design gute Dienste leistete.

Um halb Sieben gings dann in den Clup Uptown, zur Jahresversammlung des Vereins Trailnet. Nachdem der offizielle Teil und alle Traktanden abgehandelt worden waren, wurden Oli’s berühmt-berüchtigte Margaritas ausgeschenkt. Ausserdem entdeckten einige Jungs die Kiddie-Car-Rennstrecke als Parcours für Sprintbewerbe neu – und mussten bald merken, dass die Traktion auf staubigen Betonflächen oft sehr grenzwertig ist.

Gib Gummi: Striemen zeugen von der Zweckentfremdung des Kiddiecar-Parcours...

Gegen Mitternacht erreichte ich mitsamt Gepäck und «Switch» wieder Zürich, um mit der letzten S12 (immer interessant für anthropo-soziologische Feldstudien zum Alkoholkonsum Jugendlicher) noch nach Winterthur zu gelangen. Müde, aber zufrieden. Und unverletzt.