Sonntag, 27. Januar 2008

Bikes für das 21. Jahrhundert

Während Jahren galt die Kettenschaltung für Mountainbiker als unvermeidliches Übel: Je mehr Gänge aufs Ritzel gepackt wurden, desto anfälliger wurde die Schaltung für Schlamm. Und nach Stürzen war schon mal das Ausfallende am Rahmen verbogen – und die Schaltpräzision somit dahin.

Höchste Zeit also, dass sich einige kluge Köpfe Gedanken über valable Alternativen machten, die den harten Bedingungen im Gelände eher gewachsen sind. Dabei erwies es sich als Problem und Herausforderung zugleich, dass der Mensch als Antriebsquelle bloss eine Leistung von 0.5 bis 0.66 PS auf die Pedale bringt. Ein hoher Wirkungsgrad ist darum Pflicht, Konstruktionen mit Kardanwellen und dergleichen sind nicht erste Wahl.

Zudem gilt es die Gewichtsverteilung im Auge zu behalten: Erste Versuche mit Rohloff’s «Speedhub»-Getriebenabe im Hinterrad bewährten sich nur bedingt. Die Bikes fuhren sich hecklastig, und das Zusatzgewicht in der Schwinge (wir sprechen hier in aller Regel von vollgefederten Mountain Bikes) verschlechterte zugleich das Ansprechverhalten der Hinterrad-Federung. Also war das Ziel für Kalle Nicolai, einen der findigsten Tüftler der Bikewelt, schon bald klar: Das Getriebe musste in den Rahmen integriert werden, und zwar so mittig und tief unten wie nur möglich.

Erste Schritte: Aller Anfang ist schwer (wortwörtlich)
Zugleich sollten das Getriebe und die Kettenlinie so nahe wie möglich beieinander liegen, um die Federung möglichst von Antriebseinflüssen zu isolieren. Ansonsten droht heftiges Aufschaukeln, wenn man voll in die Pedale tritt. Diese Vorgaben führten zuerst zu wenig ansprechenden Resultaten: Das Ur-Getriebebike «Nucleon» war noch definitiv keine Augenweide und provozierte Vergleiche mit Meccano-Baukästen und Baukränen, aber dennoch war dieses Bike seiner Zeit weit voraus.


Seiner Zeit weit voraus: Der Rahmen des Ur-Getriebedownhillers «Nucleon».

Wie bei dieser ersten Version wiesen auch die folgenden Evolutionsschritte noch einen offenen Primär- und Sekundärtrieb auf. Im Klartext: Die Tretenergie wurde von einer ersten kurzen Kette von der Kurbelwelle zum Getriebe übertragen, von wo dann eine zweite Kette zur Hinterradachse verlief. Das alles baute sehr breit und war optisch zwar extrem auffällig (ich hatte so ein Bike für 10 Tage zum Testen und wurde überall von Wildfremden auf das Teil angesprochen, auch mit der Frage, ob es einen Zusatzantrieb eingebaut habe), aber noch nicht so richtig der Bringer. Wer Kalle Nicolai kennt, diesen Daniel Düsentrieb des Fahrradbaus aus den kleinen norddeutschen Kaff Lübbrechtsen, der wusste: Die Entwicklung geht weiter.


Und die Entwicklung ging tatsächlich weiter: Zuerst rief Nicolai mit «G-Boxx» einen offenen Einbaustandard für Getriebeeinheiten ins Leben. Durch die Standardisierung der Einbaumasse sollten auch andere kleine Produzenten zum Experimentieren mit einer nunmehr komplett gekapselten Variante des Rohloff-Getriebes ermuntert werden. Bei der «G-Boxx» verschwand der Primärtrieb erstmals ganz im Rahmen, und nur die Kette zum Hinterrad war sichtbar. Noch aber waren die Rahmen verschachtelt und das Gewicht zu hoch.


Die EVOlution nimmt Fahrt auf
Also machte sich Kalle Nicolai zuerst einmal daran, den Rahmen seiner Getriebe-Downhiller massiv zu «entrümpeln» - das Resultat nannte sich «Nucleon EVO» und konnte unter den Nicolai-Teamfahrern und umlackiert als BiXS-Bike in der Schweiz eine Menge Siege einfahren. Zwar war das Gewicht nun wirklich konkurrenzfähig, aber der Preis dafür astronomisch und die Verfügbarkeit bestenfalls als homöopathisch zu bezeichnen. Die Kisten waren so exotisch wie edel und unbezahlbar. Die Fahrer des Schweizer Rennteams «iXS Sports Division» mussten gar besondere Versicherungen für ihre Wettkampfgeräte abschliessen.

Bis dato die letzte käuflich erwerbbare Evolutionsstufe: Nicolai's «Nucleon EVO».

Dafür waren diese Exoten an Downhill-Rennen auch für die Zuschauer immer wieder ein Erlebnis: Denn während bei anderen Bikes die Geräuschkulisse in ratternden Abfahrten geradezu beelendend ist (Kettenschlagen auf den Streben, Knacks-, Quietsch- und Schmatzgeräusche), hörte man bei den «Nulceon EVO»-Bikes nur das Schmirgeln der Gummistollen auf dem Untergrund und das hochfrequente Pfeifen der Scheibenbremsen – sehr beeindruckend.

Und nun an die Details - «G-Boxx II»
Noch blieben aber zwei Kritikpunkte: Erstens war das Rohloff-Getriebe nicht nur relativ schwer und sperrig. Es trug auf Grund der qualitativ hochstehenden Fertigung «made in Germany» zum hohen Preis bei – und bot für reine Abfahrer eine viel zu grosse Gangauswahl. Schliesslich decken die 14 Rohloff-Gänge das gleiche Spektrum ab wie eine 27-Gang-Kettenschaltung von Shimano oder SRAM. Also galt es, ein eigenes Getriebe zu entwickeln, das weniger Gänge bietet, kompaktere Einbaumasse aufweist, sich günstiger produzieren lässt und im Idealfall einen ergonomisch überzeugenderen Schalthebel als das Rohloff-Original zu bieten hat. So weit einmal das Pflichtenheft. Mit «Universal Transmission» hatte Nicolai bereits ein Tochterunternehmen ins Leben gerufen – und ein selbstentwickeltes Getriebe inklusive Bauplänen an SR Suntour verkauft, die das Teil nun mit einiger Verspätung als bezahlbare «V-Boxx» auf den Markt bringen.




Der Käfer unter den Getrieben: SR Suntour's «V-Boxx».

Zugleich wurde weiter an einer HighEnd-Lösung getüftelt, die erstmals im September 2007 an der Eurobike präsentiert wurde. Die «G-Boxx II» ist tatsächlich deutlich kleiner und leichter, bietet «nur» noch sieben Gänge und richtet sich damit an Downhiller und Bikepark-Cowboys. Zudem glänzt sie mit einem aufwändig gefrästen Drehgriff, der mit einer knallharten Indexierung der Gänge zu gefallen weiss. Kein diffuses Rühren im Getriebe mehr wie mit dem Rohloff-Drehgriff, statt dessen ein klar spürbares Einrasten der Gänge. Ein eigener Trigger-Schalter, bei dem die Gänge auf Knopfdruck gewechselt werden, soll sich noch in Entwicklung befinden.
Klar spürbar sind die Gangwechsel aber NUR im Schalthebel, was die nächste grosse Überraschung auf einer kleinen Testrunde durch die Messehalle war. Denn die Wunderbox schaltete nicht bloss ruckfrei, sondern auch blitzschnell. Wow, da kommt «Universal Transmission» der Sache schon verflixt nahe…

Wie genau diese erstaunliche Performance erzielt wurde, wollte in Friedrichshafen aber noch niemand verraten – noch musste die von angehenden Ingenieuren in Praktika erarbeitete Technologie patentiert werden. Das schien angesichts unzähliger Asiaten, welche sich sehr lebhaft für die Getriebeeinheit interessierten und sie aus allen Winkeln ablichteten, auch ratsam.
Der Schleier der Geheimhaltung wird gelüftet
Als Weihnachtsgeschenk an alle Tech-Nerds ist nun per 24. Dezember das Geheimnis gelüftet worden – in Form eines 12.5MB-Clips, der auf der «G-Boxx»-Website zum Download bereit steht. So schematisch die Animation ist, so klar wird eines: Dank der Verwendung magnetischer Impulse konnte der Schaltvorgang erheblich beschleunigt und das Innenleben des Getriebes wohl massiv entschlackt werden. «Universal Transmission» behauptet, dass die «G-Boxx II» alleine schon 800 Gramm gegenüber dem Rohloff-Getriebe einsparen helfe – was ein Quantensprung wäre und sich unter anderem mit der Verwendung leichter, kohlefaserverstärkter Zahnriemen im Innern der Getriebebox erklären liesse.





Der Messe-Prototyp mit der «G-Boxx II», auf dem auch ich eine Runde drehen durfte.

Neben einem ersten Prototypen von Nicolai waren noch ein «Getriebe-Pudel» von Alutech sowie ein Downhiller der spanischen Marke MSC als erste mit der neuen «G-Boxx II» am Start. Auch Orange und Diamond Back zeigen grosses Interesse an diesem neuen Getriebe, während andere Hersteller wie GT, NOX und Solid auf Getriebe von Shimano setzen. Doch nun zeigt Nicolai eine Adaption des neuen «Ion»-Downhillbikes für diese Getriebeinheit – und die macht Lust auf mehr. «Ion GB II» wird das Teil heissen, und wohl zu einem der meistdiskutierten Getriebehobel der kommenden Saison werden. Leider existieren erst CAD-Zeichnungen dieses Boliden, aber diese will ich den Besuchern des Blogs nicht vorenthalten.



Mein Fazit: Zumindest zum Runterballern sind die Getriebebikes DIE Lösung der Zukunft.

Und so kann ich dem folgenden Satz aus der Pressemitteilung von Nicolai nur zustimmen: «Mittlerweile haben auch die Skeptiker und Zweifler erkannt, dass die im Rahmen integrierte Getriebeschaltung die nächste große Bike-Innovation nach der Federung und der Scheibenbremse ist, die das Potential hat, den Mountainbikesport zu revolutionieren.»
Ich bin gespannt – und bleibe dran!

Hier gehts noch zu einem Web-Artikel von mir zu neusten Entwicklungen in Sachen Getriebebikes.

Freitag, 25. Januar 2008

Unbelehrbar, bis zum bitteren Ende?

An der Detroit Motor Show liessen die US-Autohersteller mal wieder ihre Muskeln spielen. Und offenbarten dabei, dass sie unbelehrbar am Motto «bigger is better» festhalten. Ein Plädoyer für ein vernünftigeres Verhältnis der Aussenabmessungen zum nutzbaren Innenraum.

SUVs sind der Traum vieler Autobauer: Mit Technik von vor 20 Jahren ausgestattet, verleihen diese Zivil-Panzer unsicheren Autolenkern ein gesteigertes Selbstwertgefühl – und spülen so viel Kohle in die Kassen der Hersteller wie keine andere Fahrzeug-Kategorie. Dass der Treibstoff-Verbrauch dieser Allrad-Kastenwagen genauso inakzeptabel ist wie ihr gesteigerter Platzbedarf in den Stadtzentren (im Stop-an-Go-Verkehr wie auf Parkfeldern), dürfte inzwischen genauso offensichtlich sein wie die Tatsache, dass diese Dinger auf Grund ihrer enormen Masse (sowohl bezüglich Aussenabmessungen wie punkto Gewicht) eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen. SUV gegen Smart: Das Ergebnis kann man sich ausmalen...

Brutalismus auf Rädern: Die Frontpartie von Ford's neuem «F-150».


«Shock&Awe»-Autodesign
Kein Grund für die Auto-Industrie, um in Zeiten von CO2-Ausstoss-Limiten und zu senkendem Flottenverbrauch ernsthaft umzudenken. Statt dessen werden BioEthanol oder Hybrid-Antriebe propagiert, um die weiterhin unsinnig grossen Gefährte voranzutreiben – so stellen sich US-Hersteller ihren aktiven Beitrag zur Klimadebatte vor. Ford ist stolz auf seinen «F-150», der womöglich eines Tages als einer der letzen Spritschluck-Dinos in die Museen kommen wird.


Was Ford kann, kann Dodge noch lange: Get the f*#& out of my way!

Konkurriert wird der «F-150» dabei vom neuen RAM Pick-Up, dessen Front laut Dodge ein «get-out-of-the-way»-Design habe. Augen zu, Ellbogen raus und durch, und das mit 2.5 Tonnen Blech unterm Arsch. Either you’re with us or you’re against us, klingt mir da in den Ohren. Na toll!

SAC: Aussen gross – innen klein
Übertrumpft werden Ford und Dodge in der Ballaballa-Wertung aber noch locker durch einen deutschen Autobauer. Und dabei meine ich noch nicht einmal Audi, obwohl die Ingolstädter mit ihren Proll-Fuhre «Q7» über einen heissen Kandidaten in der Flotte verfügen. Nein, die Rede ist von BMW: Denn die Bayern präsentieren mit dem X6 erstmals ein «Sports Activity Coupé». Im Klartext: Die Aussenmasse bleiben unverändert (und blödsinnig) riesig, der Innenraum reduziert sich nochmals weiter auf Sportwagen-Niveau.

Ein Designpreis? Für dieses Ding? Get real!


Dass diese Missbildung auf vier Rädern dann auch noch mit dem US-Designpreis «Eye on Design» ausgezeichnet wird, ist der Hohn. Wer war in der Jury? Ray Charles, Stevie Wonder?


Grenzt an Designverweigerung, ist dafür praktisch: Nissan's «Cubic»

Sinnvoller: Aussen klein – innen gross
Dass es ganz anders ginge, zeigte Nissan schon vor Jahren – mit einem Modell, das es leider nie bis auf den europäischen Markt geschafft hat. Auf den ersten Blick scheint das «Design» der beiden Modelle «Cube» und «Cubic» (sie unterscheiden sich nur durch den Radstand) mit Hilfe von Legoklötzen entstanden zu sein. Und es erinnert an Ritter Sport, von wegen «quadratisch, praktisch, gut». Aber für die jungdynamisch-aktive Generation, deren Sportgeräte sich vor allem durch Sperrigkeit auszeichnen, macht das an Verweigerung grenzende Design Sinn.



Der «Cubic» wie er leibt und lebt: Quadratisch, praktisch, gut - aber in Europa nicht zu kriegen.


Zudem dürfte vor allem der längere «Cubic» bezüglich des Verhältnisses der Aussenmasse zum nutzbaren Innenraum bis heute unerreicht sein. Und dass die Japaner keine 6-Liter-Biturbo-12-Zylindermotoren verbauen, ist zum Glück eine Binsenwahrheit.

«More cubic, stop X6!»
So in etwa müsste das Motto lauten. Und zwar zu Handen der Konsumenten, der Autojournalisten (die immer noch lieber PS-starke Sportwagen zum Test ordern als den vernünftigen Direkteinspritzer) und vor allem der unbelehrbaren Auto-Industrie.

PS: Um die Kinder in die Schule zu bringen, reicht auch ein «C1» von Citroën – oder noch besser gehen die Kiddies zu Fuss und bekommen so wieder ein gesundes Verhältnis zu Bewegung und zum eigenen Körper.

Sonntag, 20. Januar 2008

Kurze Ärmel, kurze Hose – im Januar!

Der Wetterbericht versprach einen Prachtssonntag, und so kam es auch. Neben der Sonne verbesserte die Meldung, dass Scott Macartney nach seinem Horrorsturz auf der Streif schon wieder bei Bewusstsein ist und keine bleibenden Schäden erlitten hat, meine Laune nochmals.

Also hiess es nach dem Frühstück: Bike-Klamotten anziehen, den Trinkrucksack nochmals gut ausspülen und ab in den Sattel. Weil der Spass im Vordergrund stehen sollte, entschied ich mich für mein Freeride-Geschoss, das «Switch Tart’n» von Rocky Mountain. Dank dessen 17.85kg war sichergestellt, dass ich auf meiner Hausrunde mit nicht mehr als 250 Höhenmeter am Stück gut auf Temperaturen kommen würde.

Gelobt sei, was hart macht: Kettenführung statt Umwerfer, nur ein Blatt.

Weil das Bike leider nur einen 38er-Kranz vorne aufweist (siehe Bild oben), musste ich einige kurze, steile Rampen hochschieben, hatte dafür aber bergab umso mehr Spass. Die Plackerei auf dem Weg ins Weiertal und dann hinauf nach Brütten sollte sich aber lohnen, denn oben angekommen wurde ich mit einer eindrücklichen Fernsicht belohnt. Leider zog in der Höhe auch der Wind an, so dass ich es meiner Gesundheit zu Liebe nicht auf einen langen Aufenthalt ankommen liess: Ein Selbstauslöser-Bild knipsen, kurz noch mit einigen Ausflüglern über das herrlich milde Januar-Wetter reden, und schon gings weiter.

Kurze Ärmel, kurze Hose und dazu eine grandiose Fernsicht. Ein Traum!

Mit 18 Zentimetern Federweg an beiden Achsen, gleichermassen voluminösen wie griffigen Schwalbe-Reifen und den bissigen Hope-Stoppern verlor die steile Abfahrt hinunter zur BMX-Bahn nach Dättnau viel von ihrem Schrecken – obwohl der Untergrund sehr rutschig war und in den Trail gelegte Baumstämme mehrmals zu Improvisationen bei der Linienwahl zwangen. Dem Spass tat dies keinen Abbruch, zumal ich mich an diese Art Überraschungen mittlerweile wohl oder übel gewöhnt habe.

Unten bei der BMX-Bahn angekommen, waren einige mir bekannte 4Cross-Racer mitten im Gatter-Training: Wenn sich vier Fahrer bei 50 Sekunden Renndauer um den Einzug in die nächste Runde balgen, kommt einem Blitzstart schon vorentscheidende Bedeutung zu. Das sagten sich auch Sidney Gerb-Air, Philippe Schnarwiler, Jens Völker, Marc Zeugin und der unverwüstliche Helmi: Mal für mal stellten sie sich hinter dem Startgatter auf, warteten auf den Countdown ab Band und schossen dann wie die geölten Blitze los. Meist nahmen die Jungs nach der ersten Gerade den Druck von den Pedalen, aber einmal holzten sie auch als 3er-Züglein über die überaus anspruchsvolle vierte Gerade – Prädikat sehenswert.

Beim Smalltalk konnte ich dann gleich noch einige weitere Details zur Saison 2008 aufschnappen – wer für welches Team fährt, wer als Co-Sponsor bei wem auftritt und mit welchen Tricks der Schnarwiler seine GT-Rennfeile unter 9 Kilo Gewicht zu treiben gedenkt. Carbon-Felgen an einem 4Cross-Rad, ob das gut kommt? Die ersten paar Rennen der kommenden Saison werden es wohl zeigen. Und bis die los geht, gibt’s hoffentlich noch einige milde Bilderbuch-Sonntage.

Freitag, 18. Januar 2008

Von Fall-Rückziehern und Einsprüchen

Von der Doping- zur Medien-Affäre?

Die ARD kommt nicht aus den Schlagzeilen: Am Donnerstag Nachmittag distanzierte sich Michael Antwerpes gleich zu Beginn der Biathlon-Live-Schaltung aus Antholz in aller Form von der Berichterstattung der eigenen Dopingredaktion um Hajo Seppelt.

Knuddelonkel mit Beisshemmungen: Michael "we're so sorry" Antwerpes

«Es ist nicht vertretbar und mit unserer Berufsauffassung nicht vereinbar, wenn solche Pauschalver-dächtigungen erhoben werden, ohne dafür belegbare und nachprüfbare Fakten zu haben», sagte Antwerpes wortwörtlich zu Beginn der Live-Schaltung, und: «Wir bedauern, wenn es im Zusammenhang mit dieser Meldung zu Vorwürfen und Unterstellungen gegen Athleten gekommen ist.» Asche auf das Haupt der ARD also, welche Hajo Seppelt im Regen stehen liess. Denn dieses zumindest im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bis dato wohl einzigartige Vorgehen wurde anlässlich einer kurzfristig anberaumten Konferenzschaltung der Regionalredaktoren der ARD beschlossen.

Es ist ein einmaliger Fall in der Medienlandschaft:
Da meldet die ARD-Dopingredaktion zuerst, dass etwa 30 Sportler nach Wien zum Labor «Human Plasma» gereist seien, um dort Eigenblutdoping vorzunehmen. Zwei Drittel dieser Sportler seien Deutsche aus dem nordischen Skisport, teils der Weltelite zugehörig, erklärt Hajo Seppelt diversen Medien. Allerdings sei es noch zu früh, um Ross und Reiter – also im Klartext Namen zu nennen. Dieser Hajo Seppelt ist übrigens weder ein journalistischer Grünschnabel, noch als unverantwortlicher Hazardeur bekannt, der mit ungesicherten Fakten auf Sendung geht. Vielmehr hat er für seine Recherchen schon mehrmals Preise eingeheimst, wurde wegen seiner unbequemen Haltung in Sachen Doping aber auch seitens der ARD vom Schwimmsport abgezogen.

Die Enthüllung liess aufhorchen, zumal die ARD den nordischen Disziplinen viel Sendezeit einräumt – und die DSV-Athleten den Skandinaviern und Osteuropäern die Plätze auf dem Stockerl immer erfolgreicher streitig machen. Parallelen zu de Ereignissen im Juli 2007, als die ARD sich nach dem Bekanntwerden der positiven Trainingskontrolle von Patrick Sinkewitz aus der Live-Berichterstattung zur Tour de France zurück gezogen hatte, sind zu Beginn der ganzen Affäre nicht von der Hand zu weisen.

Prompt greifen Spekulationen um sich. Denn während die ARD mit Georg Totschnig, Michael Rasmussen, Michael Boogerd und Denis Menchov vier Radsportler namentlich beschuldigt, bleibt sie Namen zum nordischen Skisport schuldig. Dafür legt die österreichische Zeitung «Der Kurier» nach und will von Leichtathleten, Schwimmern und mindestens zwei Kickern aus Osteuropa wissen, die bei «Human Plasma» in Behandlung gewesen sein sollen. Auch ist bereits die Rede von Namenslisten. Wer sich an diesem Punkt an die «Operacion Puerto» vom Mai / Juni 2006 erinnert, liegt so falsch nicht.

Zunächst eine Doping-Geschichte nach Drehbuch
Auch die sofort in Form von Pressemitteilungen in Umlauf gebrachten Dementis der Sportler entsprachen noch dem üblichen «Drehbuch»: Über ihre Manager oder in Interviews liessen die Athleten wissen, nichts mit diesem Labor zu tun, ja den Namen «Human Plasma» noch nie gehört zu haben. So weit, so aus dem Radsport gewohnt. Doch nun enden die Parallelen: Denn anders als an der Tour de France 2007 schliesst ARD-Programmdirektor Günter Struve schon bald Konsequenzen für die Wintersport-Berichterstattung des Senders aus: «Es gibt zwar neue Dopingvorwürfe, die jedoch bisher nicht für einzelne Sportler belegt sind. Auch bei solchen Vorwürfen gilt zunächst die Unschuldsvermutung.» Merke: Noch sind nicht genügend nordische Skisportler erwischt worden, um auch bei ihnen von einer Schuldvermutung auszugehen wie bei den Radprofis. Noch…


Die öffentliche Distanzierung von der eigenen Berichterstattung ist offensichtlich die Folge von enormem Druck, der von Seiten der Verbände, aber auch der Politik gegenüber der ARD aufgebaut worden war. Das begann mit Aussagen wie derjenigen des Bundestrainers Jochen Behle, dass er für seine Athleten die Hand ins Feuer halte (ein tapferer und etwas leichtsinniger Mann, wie mir scheint). Zwar etwas weniger forsch in der Wortwahl, aber ebenso bestimmt stellten sich die Biathlon-Bundestrainer vor ihre Athleten.

Der DSV geht in die Offensive
Bereits am Mittwoch ging dann der DSV voll in die Offensive: Zuerst wurde in Abrede gestellt, dass der DSV seine Athleten zum Dopen nach Wien schicke – was angesichts der Tatsache, dass «Human Plasma» auch Filialen zB in Jena und Chemnitz unterhält, auch kaum nötig gewesen wäre. Unmissverständlich forderte DSV-Präsident Alfons Hörmann von der ARD hieb- und stichfeste Beweise für die Behauptungen. In einem nächsten Schritt drohte der DSV mit juristischen Konsequenzen. Man darf annehmen, dass die ARD vor die Wahl gestellt wurde, sich vom eigenen Redaktoren Seppelt öffentlich zu distanzieren oder selbst das Ziel einer Klagewelle zu werden.


Vom Helden zum Deppen - und wieder zum Helden? Hajo Seppelt

Mitten in die Spekulationen um Namenslisten platzt dann eine stark relativierende Aussage von Hajo Seppelt, wonach nicht gesichert sei, dass aktuelle Kaderathleten betroffen seien und es sich eher um zurückliegende Fälle handle. Eine bemerkenswerte Behauptung, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Weil dies nichts anderes hiesse, als dass die Radprofis als die vermeintlichen Vorzeigedoper den nordischen Wintersportlern bezüglich der Methoden um Jahre hinterher hinken – schliesslich handelt es sich bei den Radsportlern mit Menchov. Boogerd und Rasmussen ganz offensichtlich um aktuelle Fälle: Die drei fuhren 2007 Rennen, und das nicht ohne Erfolge.

Und nun: Alle gegen den Hajo Seppelt!
Dieses Zurückbuchstabieren half Hajo Seppelt aber auch nicht mehr weiter, denn die Schlinge um seinen Hals zog sich zu: Am Donnerstag Morgen musste man das zuvor prominent platzierte Thema «Wiener Doping-Skandal» auf der ARD-Webplattform richtiggehend suchen, am frühen Nachmittag erfolgte dann die offizielle Distanzierung aus dem Munde Michael Antwerpes. Dass dieser sich nur bei den deutschen Wintersportlern entschuldigte, zeigt deutlich, woher der Druck zum Dementi kam. Die namentlich angeschwärzten Radprofis warten noch auf eine ähnlich geartete Geste des ARD.

Wer nun meint, dass die öffentliche Distanzierung der ARD bereits Strafe genug für Hajo Seppelt sei , der irrt. Offensichtlich will der DSV diesen unangenehmen Schnüffler zum Schweigen bringen – und hält an der Klage gegen die Privatperson Seppelt fest. Zugleich stellt der DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach zufrieden fest: «Aus der angeblichen Doping-Affäre ist jetzt mehr oder weniger eine Medienaffäre geworden. Wir haben uns auch deshalb vorbehalten, jetzt rechtliche Schritte einzuleiten gegenüber den verantwortlichen Redakteuren, wohlgemerkt nicht gegenüber der ARD.» Auch der Bundestags-Abgeordnete Dankert und Innenminister Schäuble äussern sich besorgt darüber, dass pauschale Verdächtigungen dem Sport Schaden zufügen könnten.

Also: Brave ARD, braver Antwerpes, böserböser Seppelt!
Alles geregelt, alles gedeckelt und unter den Tisch gekehrt? Das hat sich der DSV wohl etwas zu einfach vorgestellt, trotz des Dementis des österreichischen Sport-Staatssekretärs Reinhold Lopatka, der per Brief meldete: «Derzeit liegt kein Beweis vor, dass österreichische Athleten oder ein Athlet irgendeines anderen Landes Blutdoping vorgenommen oder gegen irgendein anderes österreichisches Gesetz verstoßen haben.» Denn einerseits ist nicht nur die ARD an diesem Thema dran. Auch die «Süddeutsche Zeitung», das ORF sowie die österreichischen Blätter «Der Kurier», «Der Standard» und die «Oberösterreicher Nachrichten» recherchieren. Und weil der DSV mit denen keine hochdotierten Verträge und darum kein Druckmittel hat, geben diese auch keine Ruhe. Und andererseits taucht mit dem schwedischen Mediziner Bengt Saltin ein gut informierter FIS-Insider auf, der von aktiven Biathleten wissen will, die in drei verschiedenen Labors in Österreich Blutdoping betreiben. Saltin geht davon aus, dass bald Namen bekannt werden.

Also heisst es, wie so oft: Empörungs-Level zurück schrauben, Beine hochlagern und abwarten. Denn hinter den Kulissen wird weiter ermittelt, und die WADA macht erheblichen Druck. Unter diesen Rahmenbedingungen ist Eindeckeln weder eine praktikable noch eine realistische Handlungsstrategie. Darum ist gut möglich, dass am Ende die ARD sich von der eigenen Distanzierung distanzieren muss und der DSV im Regen steht – nicht wegen systematischem, vom Verband organisiertem Doping, sondern wegen des Fehlverhaltens einzelner Athleten. Ob Jochen Behle dann allerdings Wort hält und sich eine Hand grillen lässt, von wegen Hand ins Feuer legen und so? Ich bezweifle es. Ob dem Seppelt dann als Kompensation für die Zivilklagen weitere Auszeichnungen winken? Es ist anzunehmen. Und spätestens dann wird sich auch die ARD wieder im Glanze ihres Enthüllungsjournalisten sonnen. Bis dann hat Antwerpes Oberwasser, als unkritischer Knuddelonkel, dem nie ein böser Verdacht über die Lippen käme.

PS: Die jüngste Entwicklung gibt Anlass zur Hoffnung. Anders als Antwerpes distanziert sich «Tagesschau»-Chefredakteur Kai Gniffke weder vom Wortlaut der entsprechenden Meldung in seiner Sendung noch von der Person Hajo Seppelts: Dieser recherchiere zur Zeit im Auftrag des WDR in Wien.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, und die Medien sind frei. Auch wenn das manchen Herrschaften im DSV nicht passen dürfte.

Mittwoch, 16. Januar 2008

ACP 215: Wiener Blut

Zur Zeit ist das Wiener Blutlabor «Human Plasma» in aller Munde. Erstmals fiel der Name in Zusammenhang mit dem Dopingskandal, den die österreichischen Nordischen Skisportler am Rande der Olympischen Spiele von Turin mit ihrer überstürzten Abreise boten. Die Art, wie der Skandal nun aufbereitet wird, verrät viel über die Logiken und Mechanismen medialer Skandalisierung und nationalistisch motivierten Heimatschutzes im Sport.

Die Fakten zuerst: Laut der ARD-Dopingredaktion unter Hajo Seppelt sollen beim Labor «Human Plasma» über 30 Athleten in Behandlung gewesen sein, die Mehrzahl davon aus Deutschland und in den Nordischen Disziplinen Biathlon und Langlauf aktiv. Das besagte Labor soll bereits seit dem November 2007 auf Betreiben des mittlerweile abgetretenen WADA-Präsidenten Dick Pound unter Beobachtung gestanden haben, laut der «Süddeutschen Zeitung» gar durch Privatdetektive.


Das Gerät des Anstosses: Modell «ACP 215» der US-Firma Haemonetics.


Zudem war «Human Plasma» laut der ORF-Website im Besitz eines Gerätes namens «ACP 215» der US-Firma Haemonetics. Dieses 25 Kilogramm schwere, hochspezialisierte Gerät, das locker-flockige 47'000 US-$ kostet, kann mit Hilfe einer Zentrifuge die roten Blutkörperchen und das Plasma voneinander trennen, was eine längere Aufbewahrung von Eigenblut im Tiefkühler erlaubt. Auch Eufemiano Fuentes hatte übrigens zwei identische Geräte in seinen Labors in Betrieb. Umso mehr überraschen da die Aussagen der Geschäftsführer von «Human Plasma», wonach man gar nicht über die nötige Infrastruktur für Eigenblutdoping verfüge. Eine Darstellung, die laut dem Online-Portal «Radsport Aktiv» nicht von allen Experten und Beteiligten geteilt wird. So hält der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel das Wiener Labor für punkto Ausstattung und Vorgehen professioneller als Fuentes und die Uniklinik Freiburg, und auch Arnold Riebenbauer, ein im Zusammenhang mit dem Dopingskandal von Turin ermittelnder Richter aus dem Bundesland Kärnten, widerspricht der Darstellung des Labors.

Wie stehts nun um die Zusammensetzung der Kundschaft von «Human Plasma»? Interessanterweise hatte die Qualitätszeitung «Die Zeit» bereits im November 2007 über das verdächtige Labor in Wien berichtet, dabei aber nur österreichische Wintersportler als mögliche Kunden genannt – kein Wort von Radprofis. Laut der ARD-Sport-Website, welche bereits am 9. Januar knapp über den Sachverhalt orientierte und den Skandal in diesen Tagen prominent publizierte, ist wortwörtlich die Rede von «mindestens 30 Sportlern, welche die Dienste der Blutbank in Wien in Anspruch genommen haben sollen. Rund zwei Drittel der Athleten stammten demnach aus Deutschland. Es handele sich um Sportler aus den Bereichen Biathlon und Skilanglauf, die zumindest zum Teil zur Weltspitze gehören.» Die Sportler sollen jeweils am Sonntag Morgen behandelt worden sein, wenn der sonstige Laborbetrieb ruhte.

Der Stein des Anstosses: 500ml-Blutbeutel, hier ausm Kühler von Fuentes.
(Quelle: Bildarchiv Focus)

Ach ja. Die Erfolge des DSV in den nordischen Sparten Langlauf und Biathlon waren in den vergangenen Jahren wirklich beachtenswert. In derselben Ära, während der die Angerers, Teichmanns, Glagows, Neuners und Greis jede Menge Medaillen einfuhren, fielen auch einzelne Athleten negativ auf – und damit meine ich noch nicht einmal Juanito Mühlegg, der erst nach seinem Verbandswechsel nach Spanien als Doper aufflog. Eher ziele ich auf die offensichtlichen Schwierigkeiten einer Evi Sachenbacher-Stehle, die Blut-Grenzwerte einzuhalten. Was die einen bei diesem feschen Mädel als Folge von natürlich überhöhten Werten sehen wollen, ist für andere ein klares Indiz dafür, dass man hier zu forsch an die Grenzwerte heran zu dopen versucht. Was auch immer der Grund sein mag, die erhöhten Blutwerte der Evi führten an den Olympischen Winterspielen von Turin zu einer fünftägigen Schutzsperre (im Radsport sind für das selbe Vergehen statt 5 ganze 14 Tage Pause fällig, aber das ist wieder ein anderes Thema).

Wie aber berichten nun die Medien über den Fall?
Während bei den nordischen Athleten, die im Falle von «Human Plasma» wohl den Hauptharst der Behandelten stellen, keinerlei Namen genannt werden, gelten für die Radsportler nur allzu offensichtlich andere Standards – und vor allem gilt keine Unschuldsvermutung. Frei nach dem Motto, dass das Image des Radsports eh schon im Arsch ist, werden Fahrer namentlich genannt. Das beginnt mit Michael Rasmussen: Der Däne gilt seit seinem Tour-Ausschluss in Folge von Lügengeschichten über seinen Aufenthaltsort ohnehin als Vorzeige-Doper. Aber es setzt sich mit Fahrern fort, die bisher noch nicht aktenkundig waren, wie Rasmussens einstigen Rabobank-Teamkollegen Denis Menchov und Michael Boogerd, aber auch Georg Totschnig, dem erfolgreichsten österreichischen Radprofi der vergangenen zehn Jahre.
Letzterer ist in Österreich der naheliegende Aufmacher für die Berichterstattung über den Humanplasma-Skandal, etwa beim «Standard», beim «Kurier» oder bei den «Oberösterreicher Nachrichten». In den meisten anderen Ländern, also auch in Deutschland, ist es Michael Rasmussen – bei dem liegt die Assoziation zum Thema Doping halt besonders nahe. Daneben werden Dementis von Wintersportlern und Bundestrainern in Serie veröffentlicht, und Jochen Behle als Langlauf-Bundestrainer der Herren versteigert sich gar zur unhaltbaren Aussage, dass er für seine Sportler die Hand ins Feuer lege. Da wünsch ich schon mal ein frohes Grillfest, Herr Behle.

Diesen Vorgang muss man sich nochmals auf der Zunge zergehen lassen: Da enthüllt also der Erste Kanal des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland (ARD) einen Skandal, an dem mehrheitlich deutsche Athleten aus den Nordischen Disziplinen beteiligt sein sollen. Und was wird dem Publikum als mediales Bauernopfer hingeschmissen? Richtig, ein paar Radprofis ohne deutschen Pass. Wer dies als unseriös, ja als Verarschung des Medienpublikums wahrnimmt, dürfte so falsch nicht liegen. Genauso gut kann man es als vorauseilenden Bückling vor dem DSV als mächtigem Sportverband und Vertragspartner bei den Senderechten sehen. Oder man hat schlicht Angst vor Verleumdungsprozessen, wenn man auf andere Sportler als die bereits weichgekochten Radprofis zielt.

Konsequenz ist gefragt!
Man darf gespannt sein, ob die ARD tatsächlich weiter bohren und damit ihre umfangreiche Berichterstattung über Langlauf und Biathlon in Frage stellen will – wie sie dies im vergangenen Sommer an der Tour de France vorexerziert hat. Glaubwürdigkeit ist keine feste Grösse, man muss sie sich verdienen – und zwar durch ein konsequentes Vorgehen, ohne Scheuklappen, ohne nationalistischen Heimatschutz, ohne falsche Rücksichten auf Vertragspartner. Die jüngsten Verlautbarungen aus der ARD-Dopingredaktion klingen allerdings reichlich kleinlaut: Plötzlich soll es sich nur noch um Uralt-Fälle bereits zurückgetretener Athleten handeln (aber die Radprofis gingen dort noch bis in die jüngste Vergangenheit ein und aus, diese Ewiggestrigen...), meint Hajo Seppelt.

Die ARD, durch die enge Kooperation mit dem inzwischen als Doping-Fabrik verschrieenen Telekom-Team ohnehin ein gebranntes Kind, hat im vergangenen Sommer den Tarif bekannt gegeben – jetzt ist Konsequenz gefragt. Auch wenn dabei nationale Sportheroen vom Sockel stürzen sollten. Denn wenn dieser Sockel aus verbotenen Substanzen und Methoden besteht, wie die bisherigen Enthüllungen rund um das Wiener Labor «Human Plasma» nahe legen, dann ist auch die Heldenverehrung müssig.

Ich verfolge die weitere Entwicklung dieses Skandals mit Interesse – und ob und wann auch Namen von Deutschen Wintersportlern genannt werden. Wie bisher berichtet wurde, kann auf jeden Fall nicht als seriös gelten. Einmal mehr muss der Radsport zur Aufarbeitung eines Dopingskandals herhalten (am Olympiastützpunkt Freiburg wurden wohl auch nicht nur Radprofis behandelt), der offensichtlich auch andere Sportarten betrifft. Das kennt man bereits von der «Operacion Puerto», wo alles nur von den 53 Radprofis spricht, ohne nach den anderen Namen in der insgesamt wohl 200 Sportler umfassenden Kundenkartei des Eufemiano Fuentes zu fragen.

Wohlgemerkt: Der Radsport hat ein Dopingproblem, und dieses wird durch Weggucken ganz sicher nicht kleiner. Aber die Annahme, dass nur im Radsport geschummelt werde, ist Mumpitz. Der Griff zu verbotenen Substanzen ist die Folge einer Kalkulation, bei der neben dem lockenden Gewinn durch eine verbotene Manipulation auch das Risiko des erwischt Werdens eine grosse Rolle spielt. In diesem Sinne kann man der WADA nur einen langen Atem wünschen. Und den Medien, die ARD zuerst, einen Blick auf die Problematik, der weder durch Heimatschutz noch durch andere Scheuklappen verstellt ist.

Dienstag, 15. Januar 2008

Sonne –Schnee à discretion – Sonne: Ein Wintermärchen

Sie ragt zwischen Zuger- und Vierwaldstättersee in die Höhe und ist als Schulreise- und Ausflugsberg fast allen Schweizern bekannt: Die Rigi. Am vergangenen Wochenende weilte ich mit meinem Bruder auf der Rigi-Staffel, um auf Einladung von Airboard-Joe für ein Badevergnügen auf 1600 Metern zu sorgen – Dutchtub sei Dank.

Freitag: Föhnsturm und Fernsicht bis zum Abwinken
Wie wir am Freitag die beiden Dutchtubs von Arth-Goldau aus mit der Bahn in die Höhe brachten, blies ein heftiger Föhnsturm. Dies sorgte für eine atemberaubende Rundum-Sicht, denn für einmal wurde der hartnäckige Hochnebel komplett aus der Schweiz gepustet. Der Blick schweifte also bis zum Chasseral und zum Feldberg, auch der Säntis und das Hörnli schienen zum Greifen nah. Und für einmal war das ganze Mittelland zu sehen - freilich bis etwa 1000 Meter über Meer schneefrei, was im Januar ungewohnt ist.
Samstag: Der Winter schlägt zurück
Doch der Wetterbericht verhiess für den Samstag nichts Gutes: Der Föhn sollte zusammen brechen und einer Kaltfront mit viel Schnee Platz machen. Also reisten mein Bruder und ich am Samstag mit dicken Winterklamotten an und begannen, eine der beiden Wannen im Freien vor dem Eventzelt einzuheizen. Dabei erwies es sich als echte Herausforderung, das frisch gespaltene Brennholz im Schneetreiben trocken zu halten. Am Nachmittag zeigte sich dann das klassische Phänomen: Erst als ich mich als Showbader ins fast schon zu heisse Wasser setzte, war das Eis im übertragenen Sinne geschmolzen.

Von diesem Moment war die Badesaison auf 1600 Metern über Meer lanciert, und von der Umkleidekabine über die Frottiertücher bis zu den Badekleidern zum Ausleihen war alles heiss begehrt. Als dann die Nacht längst hereingebrochen war und sich der Samstag allmählich zu seinem Ende hin neigte, enterten noch einmal fünf junge Leute die Wanne – und sorgten mit Handicap-Spielen im Tiefschnee für Unterhaltung. Das ganze gipfelte in einem Nackt-Schlittenplausch im Schneegestöber, sehr zur Gaudi der Aktiven und der wenigen, die noch anwesend waren.

Noch sitzen sie (einigermassen) gesittet im Pool, die Nacktschlittler.

So lange wir es auf der Staffel aushielten, so rasch waren wir nach dem Abendessen platt: Die Mischung aus frühem Aufstehen, viel frischer Luft und noch mehr Bewegung (vor allem das Holzhacken sei hier erwähnt) tat ihre Wirkung, so dass wir auf einen Gang in die «Cowbell Bar» verzichteten und statt dessen vor Mitternacht flach lagen.

Sonntag: Wintermärchen auf der Rigi
Am Sonntag Morgen präsentierte sich die Rigi dann wie ein Wintermärchen: Der anhaltende Schneefall hatte für fast einen halben Meter Neuschnee gesorgt, und nun schien die Sonne vom stahlblauen Himmel. Beste Voraussetzungen also, um neben wetterresistenten Airboardern auch eine Menge Tagesausflügler oben auf der Staffel anzutreffen – mit Schlitten, Schneeschuhen, Skis oder einfach zu Fuss. Senn das Mittelland lag nun wieder unter einer dicken Hochnebel-Decke: Rigi hell, sagen dann die Touristiker.

Aber es sollte noch besser kommen: Ein Photograph suchte im Auftrag von Schweiz Tourismus nach passenden Motiven – und organisierte beim Anblick des Dutchtubs für den Nachmittag gleich ein Photo-Model. So waren wir ab 15 Uhr vollauf damit beschäftigt, ideale Voraussetzungen für ein kleines Photo-Shooting an der Wanne zu schaffen, Rotkäppchen-Sekt inklusive. Und wie nicht anders zu erwarten, wäre Nicole, das Model, noch so gerne viel länger im Tub geblieben.


Uns stand noch ein letztes Highlight bevor: Während das Gros der Tagestouristen kurz nach 16 Uhr und eine weitere Ladung kurz nach 17 Uhr die Rigi in Richtung Tal verliessen, konnten wir inmitten des atemberaubenden Bergpanoramas den Sonnenuntergang geniessen. Marco, ein freischaffender Filmer, nutzte die Gelegenheit, um dieses Naturschauspiel mit Stativ und Kamera einzufangen.

Kurz nach sechs Uhr abends verluden auch wir eine erste Ladung Material auf die Zahnradbahn und machten uns im Dunkeln auf den Weg ins neblige und schneefreie Tal – müde, aber im Bewusstsein, das beste aus einem arbeitsamen Wochenende gemacht zu haben.

Weitere Bilder des Rigi-Weekends tauchen bereits auf der deutschsprachigen Website von Dutchtub, im Tub-Tagebuch von Doubledutch sowie auf der Website der Mutterfirma in den Niederlanden auf.

Freitag, 11. Januar 2008

Als wir jüngst in Regensburg waren...

... sind wir über einige Autobahnen gefahren.

Aber schön der Reihe nach:
Irgendwie gingen bei Tomac Mountain Bikes die Einladungen an die Schweizer Medienschaffenden unter, als man die Pressepräsentation für die Saison 2008 organisierte.

Zum Glück fiel dies im allerletzten Moment dem Team-Manager und schweizerischen Downhill-"Oldie" Claudio Caluori auf, und nach einigen Telephonaten und Skype-Diskussionen beschlossen wir, dass ich am Dienstag Nachmittag zu ihm ins Auto zusteigen würde, um doch noch und als einziger Journalist aus der Schweiz nach Regensburg zu gelangen. So war sicher gestellt, dass die Tomac-Präsentation durch das Frontline Magazine und die Bike-Zeitschrift Ride thematisiert wurde.

Wie wir in der Schweiz losfuhren, lagen die Temperaturen noch weit über Null, und das Abendrot im Rückspiegel wurde nur durch vereinzelte Schleierwolken getrübt. Also zuckelten wir brav via St. Gallen und St. Margrethen nach Bregenz und weiter über die lückenhafte Autobahn im schwäbischen Allgäu. Auch bis München blieb das Tempo noch gesittet - und auf dem Autobahnring um die Bajuwaren-Metropole sowieso.

Dann aber bekam Claudio Hunger, und weil er sich sorgte, wie lange wohl die Küchenangestellten in Regensburg mit Töpfen und Kellen jonglieren, begann er seinen Toyota-Family-Van (ein weisser Previa, auf der Rückbank ein adretter Kindersitz und auf jeder Seite je ein Schattenspender mit Winnie-the-Pooh-Motiven) zu quälen. Am Ende erreichte - auf trockenen Autobahnen, wohlegemerkt - die Tachonadel den Anschlag bei 200 km/h, die Wind- und Motorengeräusche erlaubten nur noch eine Konversation durch Brüllen, und bei über 5000 Umdrehungen mutierte der Toyota zum durstigen Bruder von Boris Jelzin.
Fazit: Das Vorurteil, wonach Schweizer auf deutschen Autobahnen zu Rasern mutieren, hat sich einmal mehr eindrücklich bewahrheitet.

Nun, kurz vor 21 Uhr erreichten wir Regensburg - und kaum dass wir die Autobahn verlassen hatten, waren die Strassen feucht und glitzerten verräterisch... Beim Anblick dieser Verhältnisse wurde uns dann doch etwas mulmig zu Mute. Aber dieses Gefühl war im Hotel dann schnell weggespühlt - der Brauerei Thurn & Taxis sei Dank.
Ach ja: Die meisten Bike-Shops und Zweiradhändler haben einige Kundenparkplätze. Stadler in Regensburg hat ein Kunden-Parkhaus. Und dabei ist das Regensburger Stammhaus noch die kleinste der insgesant acht Filialen - mit über 6000m2 Verkaufsfläche und maximal 18 Monteuren in der Werkstatt. Respekt, das sind mal andere Dimensionen!

Sonntag, 6. Januar 2008

Weihnachten mal anders – ein Rückblick

Für die meisten Leute bedeutet Weihnachten familiäres Beisammensein, Geschenke und Schlemmen, bis der Arzt kommt. Es geht auch anders: Zum Beispiel, indem man mit Freunden Kalorien verbrennen geht – und dabei erst noch dem Nebelgrau entkommt.

Sonntag, 23. Dezember 2007
Für die meisten Menschen war dieser vierte Advent wohl DIE Gelegenheit, um am verkaufsoffenen Sonntag noch die letzten Geschenke zu ergattern. Und der Wetterbericht war ach-so-typisch für die Monate November bis Februar in der Schweiz. Oben blau, unten grau: Damit ist die Inversionswetterlage trefflich beschrieben, welche den höhergelegenen Regionen Sonne bis zum Abwinken, dem Mittelland aber nur ein tristes Grau und steigende Feinstaub-Konzentrationen beschert.

Weil ich mir auf den Oktober nach vier Jahren auf einem «UFO DS» der norddeutschen Kleinschmiede Nicolai ein neues Fahrwerk fürs Grobe gegönnt und dieses erst an einem Wochenende im Oberengadin so richtig ausgefahren hatte, war mein Plan klar: Die freien Tage wollten genutzt sein, um mein «Switch» von Rocky Mountain weiter einzureiten.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger wiegt das neue gut 850 Gramm mehr (also 17.85 statt 17 Kilo), bietet dafür aber um satte 50 Prozent mehr Federweg. Ob 12 oder 18 Zentimeter: Auf ausgefahrenen Strecken und holprigem Geläuf macht dies einen grossen Unterschied. Im einen Fall wird man als Passagier durchgeschüttelt, im anderen tritt man als Pilot noch immer in die Pedale.

Also machte ich mich am frühen Sonntagmorgen auf, bestieg kurz vor 8 Uhr in Winterthur den ICN-Neigezug (in dem die SBB in den Wintermonaten zum Glück auf die Durchsetzung ihres unsinnigen Reservationssystems verzichten) und traf mich um zehn Uhr in Biel mit Noodlez und Bill. Die beiden kenne ich noch aus meiner Zeit in Bern: Noodlez (Bild unten, vorne) präsidiert den Verein Trailnet.ch, der für den Bau der Bike-Strecken am Gurten und neu auch in Biel verantwortlich zeichnet, Bill (Bild unten, hinten) ist ein in Bern notgelandeter New Yorker, der sich einen Namen sowohl als Spezialist für Laufräder wie auch als gelegentlicher Bruchpilot gemacht hat.

Ab über den Nebel...
Wie erhofft brachte uns die Magglingen-Standseilbahn über die Nebelgrenze, und der ganze Rauhreif an Bäumen, Sträuchern und Zäunen sorgte für eine märchenhafte Stimmung im Wald. Obwohl das Tempo auf der ersten Abfahrt noch im anständigen Bereich blieb – immerhin galt es, die Strecke erst einmal zu begutachten und den einzigen fiesen Sprung einzuprägen, endete diese mit einem heftigen Sturz von Master Bill in der letzten, kurvenreichen Passage – worauf sich seine Tarnhose im Kniebereich seltsam dunkel verfärbte. Vor dem Losfahren hatte Bill noch etwas genuschelt von wegen «I’ll take it easy guys, I forgot my knee protectors at home, so I really don’t wanna crash, huhuh…». Nice one, Bill.

Auch die zweite Fahrt gingen wir noch locker an, dann aber wollte ich es wissen – und sprang beim einzigen Gap-Jump gleich mal um eins, zwei Meter zu weit. Federweg sei Dank, die Sache liess sich kontrolliert ausfahren, aber kurz darauf meldete Bill einen Platten: Wie sich bei der Reparatur heraus stellte, lags an einem Nagel, den ein missgünstiger Mitbürger auf die Strecke geschmissen hatte. Während Noodlez und ich uns eine weitere Abfahrt gönnten, machte sich Bill ans Flicken seines Plattens. Und weil die Sonne immer höher stieg, begann der von den Bäumen gefallene Rauhreif zu schmelzen und sich mit der Erde zu einer rutschigen Pampe zu vereinen. Also machten wir uns nach vier Fahrten auf nach Bern, um am Gurten weiter zu machen.


... und mittags weiter nach Bern
Und siehe da: Weil der GurtenTrail über die Nordflanke des Berner Hausbergs führt, war noch alles pickelhart gefroren – auch zur Freude der Mitarbeiter der Gurtenbahn, denn bei solchen Verhältnissen wird die Standseilbahn kaum verschlammt. Die Tatsache, dass bei beinhart gefrorenem Boden die Bikes so gut wie sauber bleiben, ist sowieso einer der grössten Vorteile beim Biken im Winter – und lässt einen frierende Zehen und Finger schnell vergessen. Bald gesellten sich am Gurten weitere Trailnet-Mitglieder zu uns, und zudem waren zwei Jungs mit Rädern ohne Hinterrad-Federung unterwegs – Respekt, das muss grausam gerumpelt haben.


Selber beschränkte ich meine Aktivitäten am Gurten auf nur drei Abfahrten: Denn ganz oben lauerten einige rutschige Passagen, was mich für den Rest der Abfahrt nachhaltig blockierte: Kein Vertrauen in die Traktion der Reifen, keine Chancen, sich an den Grenzbereich heran zu tasten – neues Bike hin, mehr Federweg her. Als dann an Bill’s Kona-Panzer auch noch das Schaltwerk den Geist aufgab, bot ich ihm eine Abfahrt auf meinem neuen Radl an – und gönnte mir selbst eine Pause mit Blick auf die Berner Altstadt und das Bundeshaus. Eine permanente Bike-Abfahrtsstrecke mit Blick auf einen Regierungssitz: Damit dürfte der GurtenTrail weltweit ein Unikum sein.

Der wieder aufziehende Nebel und der bereits aufgehende Vollmond waren für eine extra Portion Kitsch besorgt – wer diesen Tag im Gedränge des Weihnachtsshoppings verbracht hat, hat definitiv etwas verpasst. Im letzten Restlicht gabe wir uns nochmals den zweiten Streckenteil und fuhren dann mit der S-Bahn nach Ausserholligen. Minuten später war das Abendessen bei «10 Minuti» bestellt, und die ganze Bande verzog sich zu Noodlez’ Wohnung, um sich bei Pizzen, Panna Cotta und Bier zu stärken. Mit der Wärme krochen auch einige seltsame Ideen in unsere Körper, so dass der Gurten-Streckenchef am Ende als militanter Islamist vor dem (flugs im Web ergoogelten) Felsendom posierte.

Oakley meets Hamas, and a merry Xmas to all of you infidels.

http://www.trailnet.ch/
http://www.nicolai.net/
http://www.bikes.com/

Samstag, 5. Januar 2008

Speak Louder - Versuch II, Eintrag 1

Ich gebe es freimütig zu: Auch ich bin ein Wiederholungstäter. Im Spätsommer 2006 startete mein erster Versuch als Blogger.

http://mudstud.wordpress.com/

Damals noch auf der Wordpress-Plattform, was zugleich auch der Grund für die Kurzlebigkeit dieses ersten Blog-Versuchs war. Denn die Eingabemaske erwies sich als in ärgerlichem Masse unzuverlässig. Was zur Folge hatte, dass jeder neue Eintrag in den Blog zur Geduldprobe verkam: Meist klappte das im dritten Versuch, was meinen Aktivismus und mein Mitteilungsbedürfnis in der Bloggosphäre nachhaltig minderte.
Auf Grund mehrerer Empfehlungen versuche ich nun mein Glück mit Blogspot - daher Versuch II, Eintrag 1.

Was dürfen Besucher dieses Blogs erwarten?
Getreu meinen verschiedenen Engagements strebe ich ein breites Themenspektrum an.


Einerseits bin ich als ewiger Student (Hauptfach Allgemeine Geschichte, Nebenfächer Publizistik und Politologie) stark am Alltagsgeschehen auf der nationalen wie der internationalen Politbühne interessiert - und werde entsprechend das eine oder andere Thema aufgreifen.

Daneben findet meine ganz grosse Leidenschaft aber auf zwei Rädern und ohne Motor statt: Seit Beginn der 90er Jahre ist das Velo meine grosse Leidenschaft - die ab und an auch Leiden schafft. Sei es körperlicher (abrasive Verletzungsmuster, Prellungen), sei es finanzieller Art (mein Fuhrpark besteht aus zwei Mountain Bikes, einem Rennrad und einem Stadtflitzer).

Ob als Journalist oder Race-Speaker am Rande von Mountainbike-Rennen, -Showevents und Fahrrad-Messen, ob im Sattel auf einer Pressereise quer durch die Alpen oder aus purem Vergnügen in den Bikeparks dieser Welt: Der Radsport abseits befestigter Wege ist mir Hobby und berufliches Umfeld zugleich. Als freier Journalist betrachte ich das Thema Fahrrad für die "NZZ am Sonntag" aus einer lifestyle-orientierten Perspektive, für die "Schweizer Familie" aus touristisch-familienfeundlicher Warte und für den "Outdoor Guide" durch die Brille des engagierten Tourenbikers.

Zudem bin ich von Anfang an beim Aufbau des deutschsprachigen Webzines "Frontline Magazine" beteiligt, das sich ausschliesslich um diejenigen Disziplinen des Bikesports kümmert, für die man keinen Pulsmesser, sondern eine gscheite Schutzausrüstung braucht.

Jetzt aber genug von mir.
Ein Blick in meinen "alten" Blog mag einen ersten Eindruck davon vermitteln, wie der Themenmix auf dieser Seite aussehen wird.
In der Hoffnung, dass Ihnen als Leser das eine oder andere Thema zusagt, verbleibe ich mit freundlichen Grüssen.